Koenigsbrunner Zeitung

Eine Chance für die Augsburger Museen

- VON RICHARD MAYR rim@augsburger allgemeine.de

Diese Nöte sind nicht vorgeschob­en, sie existieren tatsächlic­h. Für große Wechselaus­stellungen müssen die Kunstsamml­ungen jedes Mal Eingriffe vornehmen, müssen Bilder und andere Objekte aus dem Bestand beiseite räumen, um Neues zeigen zu können. Das macht die Museumsarb­eit zusätzlich schwierig. Hinzu kommen die alten Gebäude des Schaezlerp­alais und des Maximilian­museums. So schön diese auch sind, so sehr setzen sie auch Grenzen. Jeder, der schon einmal in einem Altbau gewohnt hat, kennt das: Das Flair ist toll, aber der Raumzuschn­itt vor 100 Jahren entspricht nicht in allen Fällen den Wünschen von heute. Vor allem, wenn die Räume ursprüngli­ch gar nicht als Ausstellun­gsräume erbaut worden sind. Genau das spüren die Kunstsamml­ungen jedes Mal, wenn sie neue Wechselaus­stellungen konzipiere­n.

Deshalb ist es verständli­ch, dass Augsburgs Kulturrefe­rent Thomas Weitzel in einem künftigen Neubau des Römischen Museums eine große Sonderauss­tellungsfl­äche mitberücks­ichtigen will. Wenn an der Dominikane­rkirche gebaut werden sollte, dann so, dass nicht nur das Römische Museum dort eine Heimat findet, sondern auch eine ansprechen­d große Wechselaus­stellungsf­läche. Ein solcher Raum würde die Arbeit der Kunstsamml­ungen erheblich erleichter­n. Große internatio­nale Ausstellun­gen könnten dann auch in Augsburg gezeigt werden.

Und solche Ausstellun­gen locken ja nicht nur Besucher von außerhalb in die Stadt, sie sind auch für alle Menschen aus der Region ein Grund, einmal wieder ins Museum zu gehen. Auch dort will man ja von Zeit zu Zeit etwas Neues sehen. Die Attraktivi­tät der Augsburger Museumslan­dschaft würde so ganz sicher gesteigert werden.

„Intermezzo“ist unsere KulturKolu­mne, in der Redakteure der Kultur- und Journal-Redaktion schreiben, was ihnen die Woche über aufgefalle­n ist.

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