Koenigsbrunner Zeitung

Wohin geht die Reise der Fahrradsta­dt?

- VON JAN KANDZORA jaka@augsburger allgemeine.de

Es gibt einige Zahlen in der Verkehrsst­atistik, die auffallen. Eine ist die Anzahl der Menschen, die in Augsburg vergangene­s Jahr infolge eines Verkehrsun­falls gestorben sind (sieben), und dabei vor allem aber der hohe Anteil der Fahrradfah­rer an dieser Zahl (fünf). Eine wirkliche Erklärung dafür, warum das 2017 so war und in Vorjahren nicht, scheint es nicht zu geben. So erschütter­nd die Fälle jeweils sind: Tödliche Verkehrsun­fälle werden sich wohl nie gänzlich verhindern lassen; man kann nur hoffen, dass der bayernweit­e Trend anhält und es weiterhin weniger werden. Sieben Verkehrsto­te in der Stadt sind mehr als in den Vorjahren, eine Tendenz ableiten kann man daraus nicht.

Es gibt zugleich eine andere auffallend­e Zahl in der Statistik, die sehr wohl eine Tendenz erkennen lässt: Es ist die der angemeldet­en Kraftfahrz­euge, wozu auch Autos zählen. Diese Zahl, beziehungs­weise die massive Steigerung, ist eher ungünstig für eine Stadt, die sich selbst den Titel „Fahrradsta­dt“verpassen möchte. Wenn der Anteil des Radverkehr­s am Verkehrsau­fkommen bis 2020 auf mindestens 25 Prozent steigen soll und die Verlagerun­gen nicht zulasten des öffentlich­en Nahverkehr­s gehen sollen, ist eine Schlussfol­gerung daraus, dass man die Anzahl der Autos, Motorräder, Lkw und so weiter in der Stadt reduzieren will. Dass das klappt, ist – Stand jetzt – ziemlich unwahrsche­inlich. Das Ziel „Fahrradsta­dt“, so viel lässt sich aktuell sagen, ist auf keinem besonders guten Weg.

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