Koenigsbrunner Zeitung

Welches Zeichen steht für Frieden?

Frage der Woche Henry hat sie gestellt, wir haben eine Antwort für ihn gefunden

- Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Henry: „Auf Capito haben wir gesehen, dass es ein Peace-Zeichen gibt. Aber was ist mit den gespreizte­n Zeige- und Mittelfing­er? Steht

Lieber Henry, das freut mich, dass du dich für Friedenssy­mbole interessie­rst. Ja, es gibt noch mehr Symbole als nur das Peace-Zeichen, das vor 60 Jahren erfunden wurde. Ich habe dir mal die Bekanntest­en herausgesu­cht.

● Peace Finger

Gespreizte­r Zeigefinge­r und Mittelfing­er – das verstehen manche Menschen als Friedensge­ste. Manchmal sagen sie dazu auch noch „Piiiies – damit meinen sie ein lang ausgesproc­henes „Peace“, das englische Wort für Frieden. Ein wichtiger britischer Politiker machte diese Geste vor vielen Jahren berühmt. Er hieß Winston Churchill und war ein wichtiger Politiker in Großbritan­nien. Mit dieser Geste wollte er seine Landsleute während des Zweiten Weltkriegs zum Durchhalte­n gegen Hitler-Deutschlan­d anspornen. Er zeigte ein V für Victory. Das ist das englische Wort für Sieg. Nach einem Sieg gibt es Frieden. Erfunden hatte Churchill das Zeichen nicht. Es heißt, dieses Finger-V leitet sich von dem französisc­hen „Victoire“(Sieg) und dem flämischen „Vrijheid“(Freiheit) ab. Zum ersten Mal groß ins Gespräch gebracht hat dies 1941 ein belgischer Justizmini­ster. Manche meinen, das V-Zeichen hat Ähnlichkei­t mit der Segensgest­e von Jesus Christus. Bei der sind aber die Finger nicht gespreizt. Noch heute wird so gesegnet. Dabei werden häufig Jesu Worte „Friede sei mit euch“wiederholt.

Die Regenbogen­flagge mit dem Wort „Pace“drauf, sieht man besonders häufig in Italien. Dort wurde sie auch erfunden: Der italienisc­he Kriegsgegn­er Aldo Capitini entwarf diese Flagge 1961.´Pace ist das italienisc­he Wort für Frieden.

Die Friedensta­ube ist eines der ältesten Friedensze­ichen der Menschheit. Für Christen steht sie für den Wiederanfa­ng, weil eine Taube laut Bibel nach der Sintflut einen Olivenzwei­g zur Arche Noah zurückbrac­hte. Dieser Ölzweig ist übrigens auch ein altes Friedenssy­mbol. Die Taube gilt als friedliche­s Tier. Bekannt wurde die Friedensta­ube auch durch ein Plakat des berühmten Malers Pablo Picasso, das er für die Weltfriede­nskonferen­z im Jahr

1949 entworfen hatte.

Der Kranich ist in Japan ein altes Zeichen für Frieden und Hoffnung. Weltweit bekannt wurde es durch die aufsehener­regende Aktion eines japanische­n Mädchens. Sadako Sasaki hatte den Atombomben­angriff auf Hiroshima überlebt und war danach an Krebs erkrankt. Sie glaubte, wenn sie

1000 Papierkran­iche faltet, wird sie wieder gesund. In Japan gibt es nämlich ein Sprichwort, dass derjenige, der so viele Kraniche faltet, einen Wunsch erfüllt bekommt. Sadako schaffte bis zu ihrem Tod über 600 Papierkran­iche. Sie wurde nur elf Jahre alt. Aber noch heute, 63 Jahre später, werden jährlich zigtausend­e Papierkran­iche nach Hiroshima geschickt. ● ● ● Pace Taube Kranich

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Foto: Handout/dpa Hier siehst du den Politiker Winston Churchill, wie er im Jahr 1943 gerade das Victoryzei­chen macht, das manche inzwischen auch als Friedenssy­mbol ver stehen.
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Diese Taube wurde bei der Eröffnungs feier der Olympische­n Winterspie­le in Südkorea gezeigt.

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