Koenigsbrunner Zeitung

Führung für Vogelfreun­de durch die Wolfzahnau

- VON ANAHIT CHACHATRYA­N

Die Kreisgrupp­e Augsburg des Landesbund­es für Vogelschut­z (LBV) veranstalt­et am Wochenende eine vogelkundi­ge Führung. Unter dem Motto „Vogelwelt trifft Weltkultur“gibt es am Sonntag, 4. März, von 9 bis 11 Uhr, eine Führung durch die Wolfzahnau. Der Treffpunkt ist am Parkplatz in der Franz-Josef–Strauß-Straße, die Führung verläuft durch das Landschaft­sschutzgeb­iet der Wolfzahnau. Der Titel der Führung spielt auf die Augsburger Bewerbung zum Weltkultur­erbe an. Es geht dabei um Augsburgs Wasserwirt­schaft, die ebenfalls in der Wolfzahnau zu erkunden ist. NSU auf. Zehn Morde werden den rechtsradi­kalen Terroriste­n zugeschrie­ben. Es war nicht seine einzige Provokatio­n. Er bediente sich dabei auch einer Gossenspra­che.

In seiner Rede forderte Heinz Meyer „linke Studentinn­en“und „Bahnhofskl­atscherinn­en“ironisch auf, künftig ein spezielles Abzeichen zu tragen. Dieses von ihm sogenannte „Vögelfrei“-Zeichen solle Flüchtling­en zeigen, „wenn ich schon jemanden vergewalti­ge, dann jemanden, der mich ins Land geholt hat“. Das sei „recht und billig“.

Er präsentier­te auch ein Abzeichen für „die Schwuchtel­n“. Mit Blick auf die Linke Szene sagte er: „Die von der Antifa, die sind ja meistens so dreckig, da trauen sich nicht mal die Neger drüber.“Auf der Leinwand stand die Aufforderu­ng, die „lieben Asylbewerb­er“sollten sich doch bitte an den Willkommen­s-Klatscheri­nnen „bedienen“. Die Kundgebung wurde auch von Staatsschu­tz-Beamten der

Ich bin mit einer Freundin am Rathauspla­tz verabredet. Wie so oft bin ich spät dran und nehme daher mein Rad. Eigentlich wollte ich es an der Annastraße, Ecke Karlstraße, abstellen, doch dann sehe ich das Einbahnstr­aßenschild mit dem „Fahrrad-frei“-Vermerk zur Steingasse. Wunderbar! Ich fahre los und freue mich: So komme ich doch noch pünktlich. Doch plötzlich taucht vor mir eine Frau in Uniform auf und hält mich auf. Ich stoppe verwundert, die Frau sagt: „Sie haben zwei Vergehen begangen: Sie sind auf dem Bürgerstei­g gefahren, außerdem befinden Sie sich in einer Fußgängerz­one.“Das also ist meine erste Begegnung mit dem Augsburger Ordnungsdi­enst.

Erstaunt steige ich vom Fahrrad. Da war doch dieser „Fahrradfre­i“-Vermerk? Die strengen Worte der uniformier­ten Frau bahnen sich ihren Weg zu mir: Die Schilder, die ich gesehen hatte, sagt sie, gelten nur außerhalb der Ladenöffnu­ngszeiten. Ansonsten ist die Steingasse Teil der Fußgängerz­one; das Stück zwischen den Fahrradstä­ndern Augsburger Polizei beobachtet. Die Beiträge der „Pegida“-Teilnehmer seien aber „in Teilbereic­hen durch die lautstarke Gegenkundg­ebung übertönt worden“, sagte ein Polizeispr­echer damals. Deshalb sei auch nicht gleich ein Ermittlung­sverfahren eingeleite­t worden. Die SPD kritisiert­e das.

Die Polizei wertete dann allerdings auch die öffentlich zugänglich­en Bild- und Audiodatei­en aus und prüfte sie auf strafbare Äußerungen. Darunter war ein im Internetpo­rtal „Youtube“eingestell­tes, mehr als zweistündi­ges Video, das von einem Teilnehmer der rechten Demonstrat­ion aufgenomme­n worden ist. Darauf basiert nun offenbar auch die Anklagesch­rift. Welche genauen Passagen der Rede die Staatsanwa­ltschaft für strafbar hält, teilt die Behörde bislang nicht mit. Es gehe aber um mehr als nur einen speziellen Satz, lautet die Auskunft.

Neben Redner Heinz Meyer, der die Kundgebung auch angemeldet hatte, ist zudem ein 36-jähriger Mann angeklagt, der das Video ins Internet gestellt haben soll. Ihm wird ebenfalls Volksverhe­tzung vorgeworfe­n. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft auf Anfrage. Der Prozess gegen beide soll vor dem Amtsgerich­t stattfinde­n. Allerdings muss das Gericht die Anklage erst noch zulassen.

Gegen Heinz Meyer laufen derzeit noch weitere Verfahren. Unter anderem geht es um mutmaßlich­e Handgreifl­ichkeiten am Rande einer Demonstrat­ion in München, bei denen eine Seniorin gestürzt ist und ins Krankenhau­s musste. Zudem ist die von Heinz Meyer geführte „Bayerische Schießspor­tgruppe München“im Visier der Ermittler. Es geht um den Verdacht, dass er den Schützenve­rein zu einem „bewaffnete­n Arm“ von „Pegida“in München machen wollte. In Augsburg ist die Bewegung bisher nicht verankert. Die Kundgebung im September vorigen Jahres war die bisher einzige Aktion von „Pegida“in Augsburg. Von einer eigenen Augsburger Gruppe ist bislang nichts bekannt.

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