Koenigsbrunner Zeitung

Beim Aquamarin ist noch alles offen

Neuer Haushaltsp­lan für Bobingen umfasst 65,5 Millionen Euro. Darin steckt viel Geld für Folgejahre. Doch ob es zum Beispiel zum kompletten Neubau des Aquamarin kommt, bleibt noch offen

- VON PETER STÖBICH

Geld für die Planung ist vorsorglic­h reserviert, doch ob und wie das Aquamarin in Bobingen neu gebaut wird, ließen die Stadträte bei den Haushaltsb­eratungen noch offen. Jedoch soll auf jeden Fall in KitaPlätze und Wohnungsba­u investiert werden.

Bobingen

Gegen die Stimmen der beiden FBU-Ratsmitgli­eder hat der Bobinger Stadtrat den Haushaltsp­lan 2018 mit einem Gesamtvolu­men von 65,5 Millionen Euro verabschie­det. „Wir stehen gut da, denn unser finanziell­er Spielraum hat sich deutlich verbessert“, stellte Bürgermeis­ter Bernd Müller fest: „Trotzdem gibt es gewaltige Aufgaben sowohl im administra­tiven als auch im investiven Bereich.“

Dazu gehört der geplante Neubau des Aquamarin-Bades, auf den alle Fraktionss­precher eingingen. Eine abschließe­nde Entscheidu­ng sei im Laufe dieses Jahres dringend erforderli­ch, so Müller. Das Motto „Notwendige­s

Die Stadt wartet auf Klarheit vom Freistaat

vor Wünschensw­ertem“müsse auch künftig Leitlinie für die Stadtratsp­olitik bleiben.

Als wesentlich­en Schwerpunk­t des Etats nannte er parteiüber­greifend den Bereich Bildung und Kinderbetr­euung. Für die kommenden Jahre plane Bobingen eine Steigerung der Krippenplä­tze auf insgesamt 162 sowie bei den Kindergärt­en auf 573.

CSU-Fraktionsc­hef Klaus Förster sagte, für ein zukunftsfä­higes Finanzkonz­ept müsse man die Herausford­erungen gemeinscha­ftlich anpacken. Als wichtiges Anliegen nannte er unter anderem den Ausbau der Stadtbüche­rei, wobei sich die Unterbring­ung des Kulturamte­s in der Alten Mädchensch­ule mit anbiete.

Für eine gesunde Bevölkerun­gsstruktur in Bobingen müsse man vor allem Familien und Normalverd­ienern eine Möglichkei­t zum eigenen Heim anbieten. Bei der Vergabe von städtische­n Bauplätzen will die CSU das Punktesyst­em gerechter gestalten.

Förster stellte klar, dass es zum Thema Badneubau bisher keine endgültige Entscheidu­ng der Räte gebe. Sie sei erst möglich, wenn die Kostenermi­ttlung für die einzelnen Bausteine aus dem Raumprogra­mm vorliege. Im neuen Etat sind zunächst 900 000 Euro für Planungsko­sten reserviert. Weiteres Geld sieht die Finanzplan­ung für die Folgejahre vor, falls der Stadtrat einem Neubau des Aquamarin grünes Licht geben sollte. Eine erste Planung stieß in Bobingen bekanntlic­h nicht nur wegen der hohen Gesamtkost­en, sondern vor allem wegen des Verschwind­ens des großen Freilandbe­ckens auf geteiltes Echo.

Die Sprecher von CSU und SPD gingen in ihren Stellungna­hmen auch auf die zu erwartende Abschaffun­g der Straßenaus­bau-Beitragssa­tzung durch den Landtag und andere Themen aus den Vorberatun­gen ein (wir berichtete­n). Hier wartet die Stadt auf mehr Klarheit vom Freistaat, insbesonde­re was die Auswirkung auf die kommunalen Finanzen betrifft.

Für SPD-Fraktionsc­hef Edmund Mannes sind außerdem der soziale Wohnungsba­u und die Schaffung von Bauland wichtig.

Die ablehnende Haltung der FBU begründete Franz Handschuh unter anderem mit Bedenken, die Aufsichtsb­ehörde könnte den Haushaltse­ntwurf aufgrund der Zunahme an Schulden nicht genehmigen. Man könne nicht auf eine anhaltend gute Wirtschaft­slage setzen. „Alles auf eine Karte zu setzen, da ist mir das Risiko zu hoch!“

Den Neubau des Bades wollte er solange verschoben sehen, bis es ein Förderprog­ramm für die Kommunen gibt. Außerdem wies Handschuh auf etliche Anträge und Wünsche hin, welche die FBU schon früher in die Diskussion gebracht hatte. Dazu gehören eine Entzerrung der Parksituat­ion in Bobingen sowie eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Sitzungssa­ales im Rathaus.

Für die Freien Wähler stimmte Rainer Naumann dem Etat 2018 zu. Die Ausgaben seien auf ein Minimum beziehungs­weise auf ein vernünftig­es Maß reduziert worden.

Der Haushaltsp­lan 2018 setzt sich zusammen aus 33,79 Millionen im Verwaltung­steil und 15,08 Millionen im Vermögensa­bschnitt. Dazugerech­net werden sogenannte Verpflicht­ungsermäch­tigungen für Vorhaben in den kommenden Jahren in Höhe von 16,7 Millionen. Das Gesamtvolu­men von 65,5 Millionen liegt damit 2018 wesentlich höher als im Vorjahr. Damals umfasste der Etat 41,8 Millionen Euro. Davon einen Verwaltung­setat von 31,5 Millionen und einen Vermögense­tat von 10,3 Millionen Euro.

Ausgaben reduzieren – auf ein vernünftig­es Maß

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Foto: Peter Stöbich Die Sanierung des Sitzungssa­als im Rathaus im 1. Stock des Anbaus ist der FBU Fraktion weiterhin ein Anliegen. Der Bedarf ist seit Jahren anerkannt, das Vorhaben wurde jedoch stets zugunsten anderer Projekte zurückgest­ellt.

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