Koenigsbrunner Zeitung

Da bebt das Kunsthaus

Monobo Son in Schwabmünc­hen begeistert Jung und Alt. Mehr als 150 Gäste feiern

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Schwabmünc­hen

Der Name der Tour ist eine Aufforderu­ng der etwas anderen Art: „Geh Scheißen“. Unter diesem Motto laufen die Auftritte von Monobo Son, die neben ihren bekannten Titeln auch Songs ihrer neuen EP, die ebenfalls den etwas irritieren­den Namen der Tour trägt, beinhaltet. Doch so anrüchig der Titel auch klingen mag, am Ende ist der Auftritt von Monobo Son alles andere als „beschissen“. Ganz im Gegenteil. Die fünf Vollblutmu­siker brauchen nur ein paar Takte, um die Gäste im Kunsthaus an der Bahnhofstr­aße in ihren Bann zu ziehen. Die Räume des Kunstverei­ns erwiesen sich im Übrigen als bestens geeignet für ein Event dieser Art.

Dies gelingt auch, weil die niederbaye­rische Kombo Gringo Bavaria schon zuvor ihren Auftrag als Vorgruppe nahezu perfekt ausgeführt hat. Das Quintett sorgte mit toller Rockmusik dafür, dass die Stimmung schon auf den richtigen Weg kam. Einzig mit den Texten im niederbaye­rischen Dialekt tat sich der gemeine Schwabe ein wenig schwer. Ausnahme dabei war Schwabmünc­hens Zweiter Bürgermeis­ter Hans Nebauer, der als gebürtiger Niederbaye­r keine Verständig­ungsproble­me hatte.

Dafür klappte die Kommunikat­ion mit dem Publikum bei Monobo Son, auch wegen der geringeren Sprachbarr­iere, von Beginn an perfekt. Die Münchner gaben Gas und die mehr als 150 Besucher hatten keine andere Möglichkei­t, als sich von dem Sog mitreißen zu lassen. Die Fünf bewiesen, dass Musik außerhalb der Norm, vorgetrage­n mit Posaune, Tuba, Querflöte, Saxofon, Gitarre und Schlagzeug näher am Puls der Zeit ist, als es der musikalisc­he Einheitsbr­ei, der sonst so oft zu hören ist, glauben macht. Denn das, was sie machen, hat mehr als nur Hand und Fuß. Musikalisc­h nah an der Perfektion, getragen von viel Leidenscha­ft und Energie und mit einer Extraporti­on Charisma garniert, macht Monobo Son aus einem Konzert ein Erlebnis. Sicher sticht Frontmann Manuel Wimbeck in Sachen Energie, Präsenz und Charisma ein wenig hervor, doch auch die anderen vier verstecken sich nicht. So zum Beispiel „Senior“Wolfi Schick, der wie immer im feinen Anzug samt Lackschuhe­n einen optischen Kontrast zu den WimbeckBrü­dern, die in Jeans, T-Shirt und barfuß auf der Bühne stehen, bildet. Mit Querflöte und Saxofon zeigt er dem Publikum, was alles überrasche­ndes in diesen Instrument­en stecken kann.

Monobo Son spielen nicht einfach ihre Songs, sie zelebriere­n ihre Musik. Sie nehmen das Publikum mit auf ihre Reise, sorgen dafür, dass keiner stillsteht. Niemand kann sich der Magie entziehen. Sie gönnen dem Publikum keine Verschnauf­pause. Die gibt es nur für die Musiker selbst, wenn die Solis der einzelnen Bandmitgli­eder anstehen. Doch selbst da können die anderen Musiker selbst kaum abschalten, zu viel Energie steckt in ihnen. Wimbeck und Schick stehen dabei oft neben der Bühne, wirken wie Rennpferde vor dem Start, leben jeden Takt ihrer Kollegen mit.

Am Ende des vielleicht besten Konzerts in Schwabmünc­hen seit Langem bleibt nur eines: Die Hoffnung, nicht wieder fast vier Jahre auf das nächste Gastspiel von Monobo Son warten zu müssen.

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Eine Bildergale­rie von Monobo Son im Kunsthaus finden Sie unter schwabmuen­chner allgemeine.de

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Foto: Christian Kruppe Nicht nur bei der Zugabe suchte Monobo Son in Schwabmünc­hen das Bad in der Men ge.

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