Da bebt das Kunsthaus
Monobo Son in Schwabmünchen begeistert Jung und Alt. Mehr als 150 Gäste feiern
Schwabmünchen
Der Name der Tour ist eine Aufforderung der etwas anderen Art: „Geh Scheißen“. Unter diesem Motto laufen die Auftritte von Monobo Son, die neben ihren bekannten Titeln auch Songs ihrer neuen EP, die ebenfalls den etwas irritierenden Namen der Tour trägt, beinhaltet. Doch so anrüchig der Titel auch klingen mag, am Ende ist der Auftritt von Monobo Son alles andere als „beschissen“. Ganz im Gegenteil. Die fünf Vollblutmusiker brauchen nur ein paar Takte, um die Gäste im Kunsthaus an der Bahnhofstraße in ihren Bann zu ziehen. Die Räume des Kunstvereins erwiesen sich im Übrigen als bestens geeignet für ein Event dieser Art.
Dies gelingt auch, weil die niederbayerische Kombo Gringo Bavaria schon zuvor ihren Auftrag als Vorgruppe nahezu perfekt ausgeführt hat. Das Quintett sorgte mit toller Rockmusik dafür, dass die Stimmung schon auf den richtigen Weg kam. Einzig mit den Texten im niederbayerischen Dialekt tat sich der gemeine Schwabe ein wenig schwer. Ausnahme dabei war Schwabmünchens Zweiter Bürgermeister Hans Nebauer, der als gebürtiger Niederbayer keine Verständigungsprobleme hatte.
Dafür klappte die Kommunikation mit dem Publikum bei Monobo Son, auch wegen der geringeren Sprachbarriere, von Beginn an perfekt. Die Münchner gaben Gas und die mehr als 150 Besucher hatten keine andere Möglichkeit, als sich von dem Sog mitreißen zu lassen. Die Fünf bewiesen, dass Musik außerhalb der Norm, vorgetragen mit Posaune, Tuba, Querflöte, Saxofon, Gitarre und Schlagzeug näher am Puls der Zeit ist, als es der musikalische Einheitsbrei, der sonst so oft zu hören ist, glauben macht. Denn das, was sie machen, hat mehr als nur Hand und Fuß. Musikalisch nah an der Perfektion, getragen von viel Leidenschaft und Energie und mit einer Extraportion Charisma garniert, macht Monobo Son aus einem Konzert ein Erlebnis. Sicher sticht Frontmann Manuel Wimbeck in Sachen Energie, Präsenz und Charisma ein wenig hervor, doch auch die anderen vier verstecken sich nicht. So zum Beispiel „Senior“Wolfi Schick, der wie immer im feinen Anzug samt Lackschuhen einen optischen Kontrast zu den WimbeckBrüdern, die in Jeans, T-Shirt und barfuß auf der Bühne stehen, bildet. Mit Querflöte und Saxofon zeigt er dem Publikum, was alles überraschendes in diesen Instrumenten stecken kann.
Monobo Son spielen nicht einfach ihre Songs, sie zelebrieren ihre Musik. Sie nehmen das Publikum mit auf ihre Reise, sorgen dafür, dass keiner stillsteht. Niemand kann sich der Magie entziehen. Sie gönnen dem Publikum keine Verschnaufpause. Die gibt es nur für die Musiker selbst, wenn die Solis der einzelnen Bandmitglieder anstehen. Doch selbst da können die anderen Musiker selbst kaum abschalten, zu viel Energie steckt in ihnen. Wimbeck und Schick stehen dabei oft neben der Bühne, wirken wie Rennpferde vor dem Start, leben jeden Takt ihrer Kollegen mit.
Am Ende des vielleicht besten Konzerts in Schwabmünchen seit Langem bleibt nur eines: Die Hoffnung, nicht wieder fast vier Jahre auf das nächste Gastspiel von Monobo Son warten zu müssen.
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Eine Bildergalerie von Monobo Son im Kunsthaus finden Sie unter schwabmuenchner allgemeine.de