Feuerwehr hofft auf moderne Technik und neuen Wagen
Rechtsstreit wegen Heizung im Gerätehaus in Langenneufnach. Neues Fahrzeug und Digitalgeräte sollen kommen
Langenneufnach
Die Feuerwehr von Langenneufnach ist im vergangenen Jahr von größeren und spektakulären Einsätzen verschont geblieben. Kommandant Klaus Brecheisen verwies bei der sehr gut besuchten Dienst- und Generalversammlung im Gasthaus Riedler auf 18 Alarmierungen. Einmal mehr wurde dabei die Aufgabenvielfalt der Brandschützer deutlich. Beim Großteil der Einsätze handelte es sich um technische Hilfeleistungen, beispielsweise um die Rettung von eingeklemmten Personen nach Verkehrsunfällen.
Zur Zukunft mit digitalen Meldeempfängern meinte Klaus Brecheisen: „Augenblicklich überbrücken wir unsere teils maroden Geräte mit einer Handy-Alarmierung.“Diese stelle jedoch keine gesicherte Alarmierung dar. Der Zeitpunkt des Einsatzes von neuen Empfängern sei nicht bekannt, berichtete der Kommandant. Auch Kreisbrandinspektor Günter Litzel konnte zu diesem Thema keine neueren Erkenntnisse beisteuern.
Wesentlich greifbarere Informationen gab es dagegen zur Neubeschaffung des Mehrzweckfahrzeugs. Wenn alles nach Plan läuft, soll es im Spätsommer ausgeliefert werden. Das Fahrzeug wird auf der Basis eines Ford-Fahrgestells von einer Fachfirma bei Karlsruhe gebaut. „Es trägt dazu bei, unsere Feuerwehraufgaben bestens zu erfüllen“, sagte Brecheisen. Bürgermeister Josef Böck nannte Zahlen: „Das Fahrzeug kostet rund 54500 Euro. Nach Abzug eines Zuschusses schultert die Gemeinde einen Betrag von rund 39 000 Euro.“
Etwas tun wird sich auch bei dem vom Landkreis Augsburg zur Verfügung gestellten Ölschadenfahrzeug. Da es mittlerweile über drei Jahrzehnte im Einsatz ist, zeichne sich in naher Zukunft ein Austausch ab, so der Kommandant. Der Kreisbrandinspektor bejahte dies.
Weiter ging Klaus Brecheisen auf die Personalsituation ein. „Wir zählen derzeit 75 aktive Mitglieder“, teilte er mit. „Bei der letzten Jugendwerbung gingen wir leider leer aus.“Er konnte aber auch eine positive Nachricht verkünden: „Im Frühjahr stoßen zum Feuerwehrteam drei Gemeindearbeiter des neuen Bauhofs, um uns tagsüber zu verstärken.“
Sechs Feuerwehrmänner und -frauen absolvieren derzeit einen Kurs zur Modularen Truppausbildung (MTA). Nach bestandener Prüfung seien die Teilnehmer voll ausgebildet, teilte der Kommandant mit. Gleichzeitig appellierte er an die Aktiven, sich als Atemschutzgeräteträger zur Verfügung zu stellen. Eine Brandbekämpfung ohne Atemschutz sei heutzutage kaum mehr vorstellbar, betonte er. Zudem verdeutlichte er die Wichtigkeit der Übungsbesuche: „Bei den letzten Einsätzen waren einige schwierige Situationen dabei, bei denen eine routinierte und geübte Vorgehensweise notwendig war.“
Bei der anschließenden Generalversammlung erinnerte Vereinsvorsitzender Klaus Bronner an zahlreiche Aktivitäten, wie die Maibaumfeier und die Teilnahme am Landkreislauf sowie an Veranstaltungen im Rahmen kirchlicher Feiertage. Dem Verein gehören 154 Mitglieder an.
Der bisherige Jugendsprecher Daniel Dantele wünschte sich von den Mitgliedern bei diversen Festlichkeiten einen umfangreicheren Einsatz bei den Auf- und Abbauarbeiten. Zum neuen Jugendsprecher sei Lukas Deuringer gewählt worden. Walter Knoll schließlich legte einen umfassenden Kassenbericht vor. Er sprach von soliden Finanzen, einem kleinen Kassenüberschuss und einem stabilen Vermögen.
Breiten Raum nahmen die Ehrungen ein. Johann Ellenrieder – von 1996 bis 2013 Erster, seit 2014 Zweiter Kommandant –, Gruppenführer Wolfgang Lutz sowie Sylvester Ellenrieder erhielten für jeweils 40 Jahre aktiven Dienst das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold des Freistaats Bayern. Bürgermeister Josef Böck überreichte dem Trio die Goldene Ehrennadel der Gemeinde. Beim Feuerwehrverein wurde Bernhard Böck für 30-jährige Mitgliedschaft mit der Vereinsnadel in Silber, Martin Kleber in Anerkennung für seine langjährigen Verdienste um das Feuerwehrwesen mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.
Einen Wermutstropfen gab es dennoch. Und den verkündete Bürgermeister Josef Böck. „Das leidige Thema mit der Heizung im neuen Feuerwehrgerätehaus“betreffe zwar nicht die Einsatzbereitschaft der Wehr, so der Rathauschef. Aber: „Wegen der Kälte mussten wir wieder ein Heizmobil aufbauen.“Der Rechtsstreit mit dem Fachplaner ziehe sich jedoch hin. „Es fanden schon mehrere Gerichtstermine statt, aber ein Ergebnis ist immer noch nicht zu vermelden“, bedauerte der Bürgermeister.