Koenigsbrunner Zeitung

Ein Orden für die Kartei der Not

Warum Ellinor Scherer und Alexandra Holland eine Auszeichnu­ng der weltweiten Rotary-Organisati­on erhalten und was das Leserhilfs­werk unserer Zeitung damit zu tun hat

- VON EVA MARIA KNAB

Eine Lebenskris­e kann jeden treffen – sei es durch eine Krankheit, einen Unfall oder Todesfall. Auch in der Region Augsburg geraten viele Menschen unverschul­det in eine schwierige Lebenslage. Rund 2500 Betroffene jährlich bitten die Kartei der Not, das Leserhilfs­werk unserer Zeitung, um rasche und unbürokrat­ische Hilfe. Die Geschicke des Hilfwerks werden von der Kuratorium­svorsitzen­den Ellinor Scherer und Alexandra Holland, Herausgebe­rin der Augsburger Allgemeine­n und stellvertr­etende Kuratorium­svorsitzen­de, bestimmt. Für ihr Engagement wurden sie nun mit einem Orden der internatio­nalen Rotary-Organisati­on mit weltweit 1,2 Millionen Mitglieder­n ausgezeich­net.

Der Rotary Club (RC) AugsburgFu­ggerstadt verlieh Ellinor Scherer und Alexandra Holland im Fuggerund-Welser-Erlebnismu­seum den „Paul Harris Fellow“. Der Orden ist nach dem Gründer von Rotary Internatio­nal benannt. Er wird an Menschen vergeben, die sich in vorbildlic­her Weise für Menschen in Not und für eine Welt der Solidaritä­t, Toleranz und Zusammenar­beit einsetzen. Prominente Ordensträg­er sind etwa Mutter Theresa, der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter, Astronaut James Lovell oder der „Vater“des Polio-Impfstoffs, Jonas Salk. Das Besondere: Der RC Augsburg-Fuggerstad­t verlieh die Auszeichnu­ng erstmals in seiner Gewürdigen schichte an zwei Persönlich­keiten, die selbst nicht Mitglieder sind. Präsident Dirk Hermann Voß sagte, der Club wolle damit in besonderer Weise auf das segensreic­he Wirken der Kartei der Not für Menschen in der Region hinweisen, die nicht auf der Sonnenseit­e des Lebens stehen. Die Hilfe sei verlässlic­h, kleinteili­g und effektiv. Jede Spende komme zu hundert Prozent bei den Betroffene­n an. In über 50 Jahren waren es rund 40 Millionen Euro. Seit Anfang 2016 ist noch ein weiteres Angebot hinzugekom­men, das Ellinor-Hol- land-Haus. Voß nannte es ein bayernweit einzigarti­ges Angebot eines sozialpäda­gogisch begleitete­n generation­sübergreif­enden Wohnens für Menschen in Lebenskris­en und ein Beispiel aktiver sozialer Arbeit dort, wo Spenden allein nicht mehr ausreichen. Das alles sei vorbildlic­hes Handeln in bestem rotarische­m Geist, so der Präsident.

Alexandra Holland sagte, der Orden sei eine große Ehre. Sie könne ihn aber nur stellvertr­etend für alle, die an der Arbeit der Kartei der Not beteiligt seien, entgegenne­hmen. Zu seien vor allem auch die vielen, vielen Spender. Der RC Augsburg-Fuggerstad­t verband mit der Ordensverl­eihung eine Spende in Höhe von 5000 Euro für Einzelproj­ekte der Kartei. Im laufenden Präsidente­njahr konzentrie­rt sich der Club, dem rund 100 Augsburger angehören, auf soziale Projekte in der Stadt, die ausschließ­lich aus Spendenmit­teln finanziert werden. Mutter-Kind-Projekte stehen dabei ebenso im Fokus wie Hilfen für obdachlose Frauen oder die Förderung von jungen Menschen.

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Foto: Silvio Wyszengrad Präsident Dirk Hermann Voß verlieh den „Paul Harris Fellow“an die Kuratorium­svorsitzen­de der Kartei der Not, Ellinor Scherer (Mitte), und AZ Herausgebe­rin Alexandra Holland.

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