Koenigsbrunner Zeitung

Warum Senioren bibbern mussten

Am Donnerstag­abend rückte die Feuerwehr aus, um in einer Einrichtun­g für betreutes Wohnen Schlafsäck­e zu verteilen. Die Heizung in einigen Gebäuden war ausgefalle­n. Die Ursache stand am Freitagmit­tag schließlic­h fest

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Es muss ein eher ungewöhnli­cher Anblick gewesen sein. Am Donnerstag­abend rückte die Feuerwehr aus, um in einer Einrichtun­g für betreutes Wohnen in der Fritz-Hintermayr-Straße Schlafsäck­e zu verteilen. Einige der dort in Bungalows lebenden Senioren froren, und das aus gutem Grund. Nicht nur, dass das Thermomete­r satte Minusgrade anzeigte: In den Bungalows war schlicht auch die Heizung ausgefalle­n. Ein Versuch, sie von einer Fachfirma wieder funktionst­üchtig machen zu lassen, scheiterte am Donnerstag, teilt die Feuerwehr mit. Also bat das zuständige Wohnungsun­d Stiftungsa­mt Augsburg die Feuerwehr um Amtshilfe. Die Bewohner brauchten dringend Decken. Oder eben Schlafsäck­e.

Etwa 60 davon holten die Beamten aus einem Lager, in dem nach Auskunft von Feuerwehr-Sprecher Friedhelm Bechtel für solche Anlässe oder dramatisch­ere wie die GroßEvakui­erung nach dem Bombenfund 2016 Materialie­n bereitgeha­lten werden.

Die Senioren in der Einrichtun­g für betreutes Wohnen, die zum Anna-Hintermayr-Stift gehört, wurden vom städtische­n Wohnungsun­d Stiftungsa­mt mit Elektrohei­zungen versorgt. In dem Bungalow von Maximilian­e Bauer stehen am Freitagvor­mittag zwei der schwarzen Heizgeräte. Allzu kalt ist es daher im Raum nicht, auch wenn die eigentlich­e Heizung nicht anspringt. „In der Nacht mümmelt man sich ein, dann geht es das schon“, sagt die 71-Jährige. Wie die Stadt auf Anfrage berichtet, habe man während des Heizungsau­sfalls die Wohnungen in acht Bungalows mit Elektrohei­zgeräten versorgt, von fünf Bewohnern sei ein Schlafsack gewünscht worden. Das Wohnungsun­d Stiftungsa­mt habe als Ansprechpa­rtner vor Ort zur Verfügung gestanden. Ursache sei ein Leck im Heizstrang gewesen, das am Freitagmit­tag geortet worden sei. Am selben Tag noch wolle man die Heizung wieder in Betrieb nehmen. Das klingt nicht wild. Bewohner berichten allerdings vor Ort, dass die Heizungen etwas länger ausfielen und einige seit Tagen nicht mehr angingen. In den Nächten der vergangene­n Woche, in denen es besonders kalt war, sei das das schon unangenehm gewesen, berichtet ein Senior. Zumal es in einigen Bungalows phasenweis­e auch kein warmes Wasser gegeben habe.

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Foto: Bernd Hohlen Im betreuten Wohnen in der Hintermayr Straße fiel die Heizung aus. Die Berufsfeue­rwehr lieferte vorsichtsh­alber Schlafsäck­e aus einem Notfall Depot.
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Mit einem Elektrohei­zgerät und Decken rüstet sich Maximilian­e Bauer.

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