Koenigsbrunner Zeitung

Das Augsburger Land wird immer älter

43 Prozent der Einwohner sind über 50 Jahre. Vor 25 Jahren sahen die Zahlen noch ganz anders aus

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Landkreis Noch unter oder schon über 50 Jahre alt? Im Augsburger Land sind nach den neuesten Bevölkerun­gszahlen 43 Prozent der Einwohner mehr als 50 Jahre alt. Im Volkszählu­ngsjahr 1987 hatte diese Quote erst bei 30 Prozent gelegen. Doch wer damals 30 war, ist mittlerwei­le längst älter als 60 Jahre. Denn: Die Babyboomer nähern sich dem Rentenalte­r, im Gegenzug verjüngen gestiegene Geburtenza­hlen die Statistik beziehungs­weise verlangsam­en die Überalteru­ng.

Der Landkreis Augsburg gehört zwar noch zu den Gebieten, wo es sogar noch Bevölkerun­gswachstum durch Zuwanderun­g gibt. Aber die Verschiebu­ngen bei den Altersgrup­pen finden trotzdem statt: Zum Jahreswech­sel 2016/2017 waren von insgesamt rund 247 500 Einwohnern noch mehr als die Hälfte (57 Prozent) jünger als 50 Jahre. Gut 25 Jahre zuvor hatten von den damals circa 191500 Einwohnern etwa 70 Prozent den 50. Geburtstag noch vor sich. Zum Vergleich: Bayernweit liegt der Anteil der unter 50-Jährigen aktuell bei 58 Prozent, 1987 waren es etwas mehr als 67 Prozent.

Einen Positiv-Trend gibt’s jedoch landesweit: Seit fünf Jahren geht es mit den Geburtenza­hlen wieder aufwärts.

Zuletzt war vor zwei Jahren der höchste Geburtenan­stieg seit 1990 zu verzeichne­n, mit einem Plus von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings konnten die Geburten die natürliche­n Bevölkerun­gsverluste durch Sterbefäll­e nicht ausgleiche­n. „Dieser Trend ist bereits seit 2001 zu beobachten“, sagen die Statistike­r.

Mit der attraktive­n Arbeitsmar­ktsituatio­n rund um den Großraum München ist der Regierungs­bezirk Oberbayern der Magnet für junge Zuzügler und hat zugleich eine positive Bevölkerun­gsbilanz. Es werden also mehr Kinder geboren, als Menschen sterben. Mit 60,3 Prozent an unter 50-Jährigen hat Oberbayern zugleich die jüngste Bevölkerun­g auf Regierungs­bezirksebe­ne. Bezogen auf die Stadt- und Kreisebene haben die Städte München und Regensburg die Nase vorn: Hier sind fast zwei Drittel der Einwohner jünger als 50 Jahre. Zum Vergleich: Im Augsburger Land sind es 57 Prozent – wobei es zwischen den 46 Städten und Gemeinden deutliche Unterschie­de gibt.

Die Neusässer belegen den Spitzenpla­tz in der Alterspyra­mide. Älter als die Neusässer ist niemand. Ein Durchschni­ttsalter von 46 Jahren ist der absolute Spitzenwer­t, jeder vierte Neusässer ist heute schon über 65.

Die Nachbarsta­dt Gersthofen beispielsw­eise kommt auf ein Durchschni­ttsalter von 43,2 Jahren und ist damit die jüngste Stadt im Augsburger Land. Unter 40 ist vom Durchschni­ttsalter her keine einzige Gemeinde mehr – auch nicht auf dem Land, wo der Anteil von Kindern in der Gesamtbevö­lkerung oft noch höher ist. Jüngste Gemeinde im Landkreis Augsburg ist das kleine Ellgau mit 40,3 Jahren, danach folgen Graben und Kleinaitin­gen.

Landkreisw­eit ist heute jeder vierte Bürger bereits über 60 Jahre alt, und dieser Anteil wird weiter steigen. Experten gehen davon aus, dass in 20 Jahren jeder dritte Bewohner des Augsburger Landes die 60 schon überschrit­ten hat. Der geringste Zuwachs wird – prozentual gesehen – übrigens Neusäß prognostiz­iert. Oder anders herum gesagt: Die anderen holen auf.

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Foto: Patrick Pleul, dpa Das Durchschni­ttsalter der Bürger im Landkreis steigt.

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