Der Bollerwagen wird zum Umzugslaster
Weil das 40 Jahre alte Gebäude der Königsbrunner Kita St. Michael saniert wird, bekommen drei Gruppen ein neues Heim
Königsbrunn Fast 40 Jahre ist das Hauptgebäude des katholischen Kindergartens St. Michael in Königsbrunn nun alt – höchste Zeit für eine Grundsanierung, sagt die Leiterin Anita Anton. Deswegen müssen abwechselnd jeweils drei Gruppen vorübergehend in das Pfarrheim der benachbarten Pfarrgemeinde Maria unterm Kreuz umziehen.
Die Räumlichkeiten dort bieten sich an, denn in direkter Nachbarschaft müssen nicht nur die Eltern keine Umwege einplanen, man kann auch die Spielwiese des Kindergartens weiterhin nutzen. Ein solcher Umzug ist auch für den best-organisierten Kindergarten nicht alleine zu stemmen, weswegen sich Anita Anton über die großzügige Hilfe der Kirchenverwaltung und vieler Eltern freut. Doch auch die Kinder werden in den Umzug eingebunden. Das heißt im Klartext, dass sie mithelfen, ihre Spielsachen zu verpacken, sodass die Kinder „mit umziehen“und nicht von einem auf den anderen Tag in neuen Räumlichkeiten zurechtkommen müssen, sagt Anton.
Dennoch gibt es noch viel zu tun: Der Kindergarten hat einen großen Dachboden und einen geräumigen Keller, was zwar viel Stauraum ist, aber natürlich auch viel Platz für viele Kisten bietet, die allesamt ausgeräumt werden müssen. Anita Anton ist trotzdem zuversichtlich, dass alles ohne viel Stress geschafft wird: „Wir sind froh darüber, dass wir so viele Helfer gewinnen konnten: Unser Hausmeister Josef Waclawczyk hilft uns ganz gewaltig und natürlich viele Eltern, zum Beispiel Patrick Köhler, der Vorsitzende unseres Elternbeirats, und die Kirchenpflegerin Gabriele Weber, die viel im Pfarrheim koordiniert hat.“
Gerade dort gab es ein paar Punkte, die noch nicht optimal für den Kindergartenbetrieb waren. Die Toiletten und Waschräume im Pfarrheim sind natürlich für Erwachsene gebaut und für Kindergartenkinder etwas zu hoch, weswegen Podeste eingebaut wurden, sodass jede Kinderhand zum Waschbecken reichen kann. Außerdem musste in einem der Räume ein Verdunkelungsvorhang angebracht werden, damit die Kinder ungestört schlafen können. Wenn nun alles geschafft ist und die ersten drei Gruppen am heutigen Samstag umgezogen sind, kann am kommenden Montag der reguläre Betrieb in den neuen Räumen wieder aufgenommen werden.
Für die tägliche pädagogische Arbeit ist Anita Anton sehr wichtig, dass St. Michael ein katholischer Kindergarten ist. Das spiegle sich auch im Tagesablauf, erklärt Anton gerne: „Es geht nicht nur darum, dass wir christliche Feste ganz bewusst feiern und jeden Tag gemeinsam beten, sondern auch, dass wir christliche Werte wie die Nächstenliebe bewusst pflegen.“Dennoch ist der gelebte christliche Glaube kein Muss für die Kinder: „Wir zwingen niemanden. Mitmachen kann jeder, aber nur, wer auch will“.