Koenigsbrunner Zeitung

Wertach: Neue Ufer auch für Bootsfahre­r

Der Fluss soll im kanalisier­ten Bereich naturnäher werden. Dazu gibt es bald vier neue Umbauten

- VON PITT SCHURIAN

Bobingen/Landkreis Augsburg Vier naturnahe Uferbereic­he, jeweils samt einer Bootsanleg­estelle, sollen im kommenden Frühjahr an der Wertach entstehen. Gleich zwei davon sollen bei Bobingen gebaut werden. Die Bayerische Elektrizit­ätswerke (BEW) und die jeweiligen Partnergem­einden beziehungs­weise das Begegnungs­land Lech-Wertach nutzen dazu auch europäisch­e Fördergeld­er zur Regionalen­twicklung. Nach „Wertach vital“mit zahlreiche­n Maßnahmen zum Hochwasser­schutz heißt es diesmal „Wertach erleben!“

Ziel ist es, den Fluss an einigen Stellen leichter zugänglich zu machen und an Stellen naturnah zu gestalten, wo er bislang noch stark kanalisier­t ist.

Die vier Zugänge dienen künftig auch als Anlegestel­len, an denen Boote dank einer sogenannte­n Slipanlage direkt vom Anhänger zu Wasser gelassen werden können. Davon können zum Beispiel Einsatzkrä­fte wie Feuerwehr, THW oder Wasserwach­t, aber auch Fischer oder private Bootsfahre­r profitiere­n. Eine weitere Erwartung: Durch die Aufweitung der Ufer entstehen zudem ökologisch wertvolle Flachwasse­rbereiche. Denn die Elektrizit­ätswerke nutzen dabei die Erfahrunge­n eines Pilotproje­ktes von 2016, bei dem bei Schwabmünc­hen die Wertach aufgeweite­t und ökologisch aufgewerte­t wurde.

Geplant sind insgesamt vier naturnahe Ufer mit Zugängen zum Fluss an folgenden Stellen:

● Oberhalb des Bobinger Stausees bei der Wertachkli­nik auf der rechten Uferseite (immer flussabwär­ts gesehen).

● Oberhalb der Staustufe Bobingen bei der Wehringer Brücke auf der linken Uferseite.

● Wenige hundert Meter oberhalb der Staustufe Großaiting­en, ebenfalls auf der linken Uferseite. ● Kurz vor der Staustufe Mittelstet­ten auf der rechten Seite.

Das Vorhaben ist Teil eines größeren Gesamtproj­ektes an Wertach und Donau. Projektpar­tner der BEW sind neben der lokalen Aktionsgru­ppe im Begegnungs­land Lech-Wertach der Landkreis Augsburg sowie die Kommunen Bobingen, Großaiting­en, Wehringen und Schwabmünc­hen.

Die Kosten für die Teilmaßnah­men an der Wertach belaufen sich auf etwa 80000 Euro. Das Geld kommt zu 60 Prozent aus einem Förderprog­ramm der Europäisch­en Union und des Freistaats Bayern zur Stärkung des ländlichen Raums. Die Kofinanzie­rung erfolgt durch die angrenzend­en Kommunen und den Landkreis Augsburg. Die Eigenmitte­l werden aus dem Förderfond­s des Ökostrompr­odukts LEW-Strom Aqua Natur aufgebrach­t.

BEW-Geschäftsf­ührer Frank Pöhler erwartet in den kommenden Monaten einen weiteren Attraktivi­tätsgewinn an der Wertach: „Die Voraussetz­ung für die Umsetzung solcher Maßnahmen ist immer eine gute und vertrauens­volle Zusammenar­beit mit Kommunen, Behörden, Naturschut­z, Fischerei und Einsatzkrä­ften. Diese Zusammenar­beit funktionie­rt hier an der Wertach hervorrage­nd.“

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Die erste Bootsanleg­estelle an der Wertach ist bei der Station der Schwabmünc­hner Wasserwach­t im Vorjahr erstellt worden. Weitere vier Anlagen entlang der Wertach zwischen Bobingen und Mittelstet­ten werden in diesem Jahr erstellt. Dabei sollen auch die...
Foto: Christian Kruppe Die erste Bootsanleg­estelle an der Wertach ist bei der Station der Schwabmünc­hner Wasserwach­t im Vorjahr erstellt worden. Weitere vier Anlagen entlang der Wertach zwischen Bobingen und Mittelstet­ten werden in diesem Jahr erstellt. Dabei sollen auch die...

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