Zuwachs für Kindergarten St. Michael
Gemeinderat Fischach wächst. Eine weitere Gruppe auf jeden Fall nötig. Auf der Sitzung ging es um viele neue Wohnungen
Fischach Der Kindergarten St. Michael am Fischacher Schmutterweg hat zu wenig Platz und soll nun erweitert werden. Wie Bürgermeister Peter Ziegelmeier auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderats mitteilte, habe das Landratsamt Augsburg nach mehrfach intensiv geführten Gesprächen einen Bedarf von 25 zusätzlichen Plätzen anerkannt. Das bedeutet: Eine ganze zusätzliche Gruppe kann kommen. Dafür fehlt aktuell aber der Platz. Bei insgesamt 100 Betreuungsplätzen, eingerechnet die vierte Gruppe, sind insgesamt 455 Quadratmeter förderfähig. „Gegenüber dem derzeit vorhandenen Bestand fehlen somit 158 Quadratmeter“, verdeutlichte Ziegelmeier. Der Gruppenraum für die zusätzliche Gruppe allein müsste 68 Quadratmeter haben.
Die Ratsmitglieder beschlossen daraufhin eine Erweiterung des Kindergartens in der Form eines An- oder Umbaus oder eine Kombination der beiden Möglichkeiten. Ferner beauftragten sie die Verwaltung, Vorschläge zur Planungsvergabe zu unterbreiten. „Eventuell wird die bislang wenig genutzte Galerie in die Planungen einbezogen“, sagte Bürgermeister Ziegelmeier nach der Sitzung.
Benötigt wird die vierte Gruppe so schnell wie möglich – und zwar unabhängig von der Zahl der Einschreibungen zum neuen Kindergartenjahr 2018/19. „Das hat vor allem mit dem Zuzug nach Fischach zu tun“, so der Bürgermeister. Dass in Zukunft die Plätze der drei Kindertagesstätten St. Vitus, St. Michael und Wohlfühlhaus nicht ausreichen werden, sei schon allein durch die Zahl der Geburten im vergangenen Jahr absehbar: Das waren nämlich 51, so viele wie seit 15 Jahren nicht mehr.
Die letzten Umbaumaßnahmen am Kindergarten wurden im Jahr 2010 abgeschlossen. Damals ging es um eine energetische Sanierung. Der Kindergarten erhielt seine markante, in Blautönen gehaltene Fassade. Damals wurden auch einige Räume renoviert und unter anderem eine neue Küche eingebaut.
Über noch mehr Platz für Fischacher wurde auch im Zusammenhang mit einer ganzen Reihe von Bauanträgen gesprochen. Eine Diskussion entfachte dabei der Antrag auf Neubau von drei Mehrfamilienhäusern mit je sechs Wohneinheiten an der Augsburger Straße 9. Dort sollen zehn Wohneinheiten bis 60 und acht über 60 Quadratmeter Wohnfläche entstehen. Hier bat der Bauherr, anstelle eines konventionellen Dachgeschosses auch eine Penthouse-Wohnung mit Flachdach und einer Fläche von rund 70 Prozent des darunterliegenden Geschosses zu genehmigen. Weiter bat er um die Ablösung von vier Stellplätzen. Das Projekt bedarf nämlich insgesamt 31 Stellplätze, nur 27 sind jedoch nachgewiesen. Der Penthouse-Variante stimmte das Gremium nur für zwei der drei Häuser zu. Abgelehnt wurde die Ablösung von Stellplätzen.
Wenn Fischach wächst, muss auch die Infrastruktur mithalten. Seit Längerem gibt es die Überlegung, die Kanäle hydraulisch zu entlasten, in diesem Fall im Bereich der Anwandstraße. Die ursprüngliche Standortplanung des Regenüberlaufbeckens dort wird aufgegeben, stattdessen entsteht das Becken nach dem einstimmigen Beschluss nun im Baugebiet. Dort schlägt der Bau voraussichtlich mit rund 895000 Euro zu Buche statt circa 1,275 Millionen Euro am alten Standort.