Was man über die neue Zeckenart weiß
„Ixodes inopinatus“wird allmählich auch in Deutschland heimisch
Wie ist die Zecke „Ixodes inopinatus“zu ihrem Namen gekommen? Ute Mackenstedt:
Als Forscher sie vor vier Jahren erstmals entdeckt haben, hielten sie sie zunächst für „Ixodes ricinus“, auch Holzbock genannt – eine Zeckenart, die bei uns schon lange heimisch ist. Nach genaueren Untersuchungen stellte sich heraus, dass es sich um eine neue Art handelte. „Inopinatus“bedeutet „die Unerwartete“.
Woher stammt die Zecke?
Mackenstedt:
Sie stammt aus Nordafrika und kommt hauptsächlich im Mittelmeerraum vor.
Wo genau ist sie in Deutschland anzutreffen? Mackenstedt:
Sie ist in verschiedenen Regionen Deutschlands nachgewiesen worden. In den Tälern der Alpen zum Beispiel. Sie ist in denselben Lebensräumen wie der Holzbock verbreitet.
Warum wird sie auch bei uns heimisch?
Mackenstedt:
Sie hat sich offenbar gut an die Verhältnisse angepasst. Beispielsweise an die Luftfeuchtigkeit. Wenn die Luft zu trocken ist, reagieren Zecken empfindlich.
Was macht die Zecke so besonders?
Mackenstedt:
Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München hat bereits zeigen können, dass verschiedene FSME-Viren in diesen Zecken stecken. Wird es deshalb zu mehr Erkrankungen kommen? Mackenstedt:
Es ist nicht ausgeschlossen. Zunächst müssen wir aber beantworten, wie häufig und wo genau die Zecke vorkommt. Wichtig ist auch, welche Krankheitserreger sie überträgt. Es muss zudem untersucht werden, ob diese Zecke gerne an menschlichem Blut saugt. In dieser Eigenschaft unterscheiden sich die Zeckenarten.