Ein wichtiger Baustein gegen das Vergessen
Zum Bericht über den Bombenangriff am 4. März 1945 auf die Stadt Schwab münchen erreichte uns folgende Zu schrift:
„Unser indischer Kaplan Pater Josef hat in seiner bewegenden Sonntagspredigt mit Blick auf die verhängnisvolle Bombardierung unserer Stadt durch die Alliierten am 4. März 1945 den Erinnerungsverlust der Menschen als die größte Katastrophe unserer Tage ausgemacht.
Der Bericht in der Heimatzeitung vom 3. März und die von Frau Ingrid Wolf geäußerten Erlebnisse beim Fliegerangriff hätten ihn aufs Tiefste berührt, auch mit bedingt durch die schlimmen Kriege an vielen Ecken der Erde.
Aus Gesprächen mit jungen Menschen habe ich erfahren, dass sie die örtliche Katastrophe kurz vor dem Ende der Naziherrschaft nicht mehr kennen. Das sollte uns alle betroffen machen, zumal es noch Zeitzeugen gibt, und diese über „die Schneise der Verwüstung“und die vielen Toten hautnah Anschauungsmaterial liefern können. Wäre dieses Datum nicht geeignet für einen Projektunterricht an unseren Schulen, vielleicht sogar schulartenübergreifend? Ein wichtiger Baustein gegen das Vergessen könnte gelegt werden, der auch den unerschrockenen Lebenswillen der Altvorderen zum Wiederaufbau unserer damals geschundenen Stadt den Schülern näher bringt, und diese so gegen den schleichenden Hass gegenüber aus Krieg und Not Flüchtenden sensibilisiert. Nicht wenige Neubürger könnten auch über Ihre Kinder und Enkel unsere Stadtgeschichte besser verstehen und nachvollziehen.
Jedenfalls, mich haben der damalige Feuerball über unserer Stadt und die damit verbundenen Ängste in meiner Kindheit zeitlebens immer wieder wach gerüttelt und die Dankbarkeit fürs Leben geschärft.“ Altlandrat Dr. Karl Vogele, Schwabmünchen