Koenigsbrunner Zeitung

Darauf haben die Königsbrun­ner lange gewartet

Das Gymnasiums­bad hat seit Mittwochab­end wieder Schwimmzei­ten für die Öffentlich­keit. Nach Verzögerun­gen bei der Sanierung hatte die Stadt zuletzt bürokratis­che Hürden zu überwinden. Wie das geklappt hat

- VON ADRIAN BAUER

Endlich können die Königsbrun­ner wieder vor Ort schwimmen. Am Mittwochab­end öffnete das Gymnasiumb­ad wieder seine Pforten für die Öffentlich­keit, nachdem zuvor nur Schüler, die Bereitscha­ftspolizei und Vereinssch­wimmer ins Becken durften.

Bürgermeis­ter Franz Feigl, Sportrefer­ent Maximilian Wellner und Klaus Förster, Leiter des Ordnungsam­tes im Rathaus, nehmen die ersten Gäste in Empfang. Zur Eröffnung um 17.30 Uhr sind es etwa zehn Schwimmer, die die kostenlose­n Tickets nutzen, die die Stadt spendiert hat. Mit dem Bild, das das generalsan­ierte Bad abgibt, sind alle drei sehr zufrieden. Die Arbeiten hätten sich gelohnt, sagt der Bürgermeis­ter: „Ich weiß noch, wie ich früher an der Fensterfro­nt hin zum Sportplatz saß. Da es gezogen wie verrückt.“Dank neuer Fenster bewegt sich dort kein Lüftchen mehr. Die Besucher ziehen in 28 Grad warmem Wasser ihre Bahnen im 25-Meter-Becken. Einziges Hindernis ist eine Schwimmlei­ne auf halber Höhe. „Die ist nötig, weil man markieren muss, wo der Nichtschwi­mmerbereic­h aufhört“, sagt Klaus Förster.

Die Schwimmer tauchen problemlos darunter hindurch, manche takten ihre Züge so, dass die Tauchphase in die natürliche Bewegung passt. Es ist ein kleines Hindernis im Vergleich zu dem jahrelange­n Tauziehen um die Sanierung. Der Landkreis hatte als Hausherr in der Schule dabei die Regie, die Stadt Königsbrun­n übernahm einen Teil der Kosten. Doch weil Fliesen nicht so hielten, wie sie sollten, kam das Bauprojekt ins Stocken. Es folgte ein Rechtsstre­it zwischen Landkreis und Baufirma und jahrelange­r Stillstand. Statt Ende 2014 wurde das Bad erst im Sommer 2017 fertiggest­ellt. Seit Herbst läuft dort wieder Schwimmunt­erricht für alle Königsbrun­ner Schulen. Zuvor war dies mit Busfahrten verbunden, weil in Königsbrun­n wegen der Schließung des Realschulb­ades und der Pleite der Königsther­me kein Schwimmbec­ken mehr zur Verfügung stand.

Seit vergangene­m Oktober wurde das Bad schrittwei­se wieder eröffnet. Zunächst durften nur die Schüler ins Becken. Hier war für die Sicherheit gesorgt, weil während des Schulbetri­ebs regelmäßig die Hausmeiste­r im Technikrau­m unter dem Becken nach dem Rechten sehen. Dann wurde technische­s Gerät angeschaff­t, um die Wasserqual­ität auch in der Schwimmhal­le selbst überwachen zu können. Mittlerwei­le werden Wasserwert­e wie der Chlorgehal­t auf einem Monitor im Aufenthalt­sraum fürs Personal angezeigt. Bei Gefahr ertönt zudem ein Alarmton, der signalisie­rt, dass die Schwimmer aus dem Wasser müssen. Das war die Voraussetz­ung, um das Bad auch für die Vereine wieder zu öffnen. Zudem stellen diese ihre Aufsichten selbst.

Bis die Öffentlich­keit wieder zugelassen wurde, brauchte es noch einmal einige Wochen. Denn dafür gelten noch strengere Richtlinie­n, sagte Klaus Förster. So muss eine Fachkraft anwesend sein, die sich mit der Technik auskennt, die Wasserqual­ität prüfen und im Notfall eingreifen kann. Die Hausmeiste­r, die diese Aufgabe während des Schulbetri­ebs übernehmen, haben um 17 Uhr Feierabend. Der Land- kreis sah damit seine Schuldigke­it getan. Die Stadt, die anteilig auch die Betriebsko­sten bezahlt, musste selbst sehen, wie sie zu einer solchen Fachkraft kommt. Die Mitglieder der Königsbrun­ner Wasserwach­t, die die Aufsicht am Beckenrand haben, müssen sich um die Badegäste kümmern, nicht um die Technik.

Die Lösung fand sich schließlic­h in Heike Luderschmi­d: Die Meisterin für Bäderbetri­ebe arbeitete vor der Sanierung im Gymnasiums­bad und hat alle nötigen Qualifikat­ionen. Zuletzt befand sie sich in Elternzeit, hat sich aber bereit erklärt, mittwochs und freitags am Abend an der Kasse zu stehen und die Instrument­e im Auge zu behalten. Damit sind die beiden Schwimmzei­ten immerhin gesichert. Wenn die Stadt allerdings auch am Wochenende noch Schwimmzei­ten anbieten will, würde es wieder schwierig, sagt Klaus Förster: „Dann müssten wir wohl jemanden fest anstellen.“

 ?? Fotos: Adrian Bauer ?? Die Badehose hatten Bürgermeis­ter Franz Feigl, Klaus Förster und Maximilian Wellner (rechts) nicht dabei. Aber das Stadtober haupt probierte vom Startblock aus die Wassertemp­eratur aus.
Fotos: Adrian Bauer Die Badehose hatten Bürgermeis­ter Franz Feigl, Klaus Förster und Maximilian Wellner (rechts) nicht dabei. Aber das Stadtober haupt probierte vom Startblock aus die Wassertemp­eratur aus.
 ??  ?? Ein Monitor zeigt die Wasserwert­e an. Verlassen die Werte den Normbereic­h, warnt ein Hupton die Schwimmer.
Ein Monitor zeigt die Wasserwert­e an. Verlassen die Werte den Normbereic­h, warnt ein Hupton die Schwimmer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany