Bundesweit sinkt die Zahl der Organspender, in Bayern ist sie gestiegen
Mehr als 10 000 schwer kranke Men schen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan. Jeden Tag sterben drei Personen, weil kein passendes Organ für sie gefunden wurde.
● Organspender In Deutschland ist die Zahl der Organspender auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Nach Zahlen der Deutschen Stiftung für Organtransplantation (DSO) haben im Jahr 2017 bundesweit 797 Men schen Organe gespendet – Lebend spender nicht mitgerechnet. 2016 waren es noch 857. Bayern ist die große Ausnahme: Im Freistaat stieg die Zahl der Organspender im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf insgesamt 143. Damit gab es in keinem anderen Bundesland mehr Organspender.
● Organe Am häufigsten entnommen wurden Nieren, gefolgt von Leber, Lunge und Herz, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm. Das Transplantati onsgesetz schreibt den Hirntod als Vo raussetzung für die Entnahme von Organen zwingend vor.
● Bereitschaft Umfragen zufolge ste hen die meisten Bürger der Organ spende positiv gegenüber, doch nur rund 35 Prozent haben einen Organ spendeausweis. Welche Rolle der jüngs te Organspendeskandal spielt, ist da bei nicht klar.
● Gesetz In Deutschland gilt derzeit die Zustimmungslösung: Das bedeutet, dass eine Person zu Lebzeiten einer Or ganspende zugestimmt haben muss. Andernfalls muss ein naher Angehöriger entscheiden, ob die Organe gespen det werden. In anderen Ländern, etwa in Spanien, Frankreich und seit neu estem auch in den Niederlanden, gilt die Widerspruchslösung: Wer nicht wi derspricht, wird mit 18 Jahren automa tisch als Spender registriert. (AZ)