Fünf Fragen rund ums Hundefutter
Hundebesitzer wollen alles richtig machen. Auch die Fütterung ist längst zur Grundsatzfrage geworden
Vorbei die Zeiten, in denen ein Vierbeiner nur seinen Kalorienbedarf gedeckt bekommen sollte. Hundebesitzer wollen, dass ihre Lieblinge hochwertiges Futter fressen, damit sie gesund bleiben und lang leben. Damit noch nicht genug: Fütterung ist längst auch eine Grundsatzfrage, die sich an den Werten der Tierhalter orientiert. So kommt es, dass heutzutage manche Hunde nur rohes Fleisch vorgesetzt bekommen, während andere vegetarisch leben müssen. Beides ist möglich – vorausgesetzt, der Besitzer setzt sich intensiv mit dem Thema auseinander und berechnet Nährstoffe und Rationen.
Daneben gibt es etliche Fragen zur Hundefütterung, die immer wieder auftauchen. Was stimmt, was ist Blödsinn? Hier die wichtigsten Antworten – zusammengefasst nach neuesten Erkenntnissen tiermedizinischer Ernährungsexperten an den Universitäten.
Was ist besser, Trocken- oder Dosenfutter? Dabei können Sie sich ganz an Ihrer und der Vorliebe Ihres Hundes orientieren, denn er kann mit beidem gut leben. Es darf auch einmal dies und einmal das sein.
Besteht Fertigfutter nur aus Abfall? Nein. Ins Fertigfutter kommen weder Sägespäne noch gehäckselte Reifen. Es besteht aus Produkten, die beim Schlachten übrig bleiben, weil sie nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Viele Innereien, Pansen, Ohren oder sehnige Stücke gehören dazu. Theoretisch könnten wir Menschen das auch essen, wir wollen es aber nicht.
Sind im Fertigfutter Stoffe enthalten, die Hunde süchtig machen? Nein. Aber vielen Fertigfuttern werden Aromen beigemischt. Leberextrakt ist ein Beispiel dafür. So wird ein Produkt schmackhafter, süchtig macht es aber nicht.
Ist Getreide schädlich für meinen Hund? Grundsätzlich nicht. Neue Untersuchungen zeigen, dass Hunde in den Jahrtausenden, in denen sie mit Menschen zusammenleben, ihr Verdauungssystem umgestellt haben: Anders als Wölfe können Hunde die im Getreide enthaltene Stärke aufspalten und verwerten. Braucht der Hund einen Fasttag in der Woche? Ein Fasttag ist nicht schädlich, bringt aber auch keine gesundheitlichen Vorteile. Ist ein Hund übergewichtig, sollte er besser kleinere Portionen bekommen und mehr Bewegung haben.
Darf ein Hund gar keine Speisereste haben? Doch. Es ist nicht schlimm, wenn er ab und zu etwas vom Essen bekommt. Jedoch sollte der Hund nicht davon ernährt werden. Auf lange Sicht können sonst Mangelerscheinungen beim Tier auftreten.
Tanja Warter
ist Tierärztin. Seit zehn Jahren ver knüpft sie die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.