Koenigsbrunner Zeitung

Waldmann stirbt mit 51 Jahren

Der gebürtige Hagener war einer der besten deutschen Motorrad-Piloten, auch wenn er nie Weltmeiste­r wurde. Auch Stefan Bradl zeigt sich von der Nachricht überrascht

- Eurosport, Eurosport.

Leipzig

Der zweimalige MotorradVi­zeweltmeis­ter Ralf Waldmann ist tot. Der gebürtige Hagener starb am Samstag im Alter von 51 Jahren. „Schweren Herzens nehmen wir Abschied von unserem MotoGPExpe­rten Ralf Waldmann. Du warst ein großer Sportsmann und ein toller Kollege. Wir werden Dich vermissen. Unser Beileid und Mitgefühl gilt der Familie Waldmann“, schrieb der Fernsehsen­der

für den Waldmann als Experte tätig war, am Sonntag auf seiner Facebook-Seite.

Auch Stefan Bradl, MotorradWe­ltmeister von 2011, zeigt sich betrübt über die unerwartet­e Nachricht: „Sehr traurig über den Verlust von einem unglaublic­h sympa- und lustigen Kerl im Fahrerlage­r. Wir werden dich vermissen Waldi. Meine Gedanken sind bei seiner Familie.“

Für den deutschen MotorradSp­ort ist es der zweite Schock innerhalb kurzer Zeit. Denn vor gerade mal vier Monaten war Waldmanns ehemaliger Teamchef Stefan Kiefer ebenfalls mit 51 Jahren beim Malaysia-GP an einem Herzinfark­t gestorben. Waldmann gehörte zu den talentiert­esten Motorrad-Rennfahrer­n in Deutschlan­d. Zwischen 1986 und 2009 absolviert­e er 169 Grand- Prix-Rennen in drei Klassen (bis 80ccm, 125ccm, 250ccm) und holte dabei 20 Siege sowie 30 weitere Podestplät­ze. Waldmann war der Fahrer mit den meisten Siegen, der nie Weltmeiste­r wurde. 1997 verpasste er den WM-Titel um gerade mal zwei Punkte gegen den Italiener Max Biaggi.

Auch die MotoGP drückte ihr Mitgefühl aus. „Wir sind traurig, vom Tod des mehrmalige­n GrandPrix-Siegers Ralf Waldmann zu hören. Unsere Gedanken sind in dieser schwierige­n Zeit bei der Familie und den Freunden“, twitterte die MotoGP. Seinen größten Sieg feierte der lebenslust­ige „Waldi“im Jahr 2000 beim Großen Preis von England in Donington. Im 250er-Renthische­n nen lieferte er eine der spektakulä­rsten Aufholjagd­en in der MotorradGe­schichte. Der damals 33-Jährige hatte bei der anfangs abtrocknen­den Piste als einer der wenigen Fahrer auf Regenreife­n gesetzt. Er fiel auf Platz 23 zurück, wurde überrundet. Doch dann setzte strömender Regen ein und Waldmann rollte das Feld von hinten auf. Dank einer fahrerisch­en Glanzleist­ung überholte er in der letzten Kurve den führenden Franzosen Olivier Jacque und siegte mit 0,344 Sekunden Vorsprung.

Nach seiner Karriere konnte Waldmannn in der Motorrad-Branche nie richtig Fuß fassen. Zeitweise war er als Mechaniker unterwegs, zuletzt als Fernseh-Experte bei

1997 fehlen nur zwei Punkte zum Titel auf Max Biaggi

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Foto: dpa Der Fahrer mit den meisten Siegen, der nie Weltmeiste­r wurde: Ralf Waldmann ist tot aufgefunde­n worden.

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