Warum bei Hautkrebs Eile geboten ist
Bei der ärztlichen Vortragsreihe in Stadtbergen spricht heute Professor Julia Welzel. Wann eine Ganzkörpertherapie nötig ist
Stadtbergen
Die Behandlung von Hautkrebs nimmt an der Hautklinik im Klinikum-Süd heute einen breiten Raum ein. Auch Fälle des besonders gefährlichen Schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom) nehmen nach Beobachtung der Klinikdirektorin, Prof. Julia Welzel, stetig zu. Über Therapiemöglichkeiten spricht sie heute in der Ärztlichen Vortragsreihe. Die Heilungschancen sind am besten, wenn der Krebs früh erkannt wird.
In frühen Stadien kann ein Melanom erfolgreich operiert werden. Welzel empfiehlt deshalb, bei ungewöhnlichen Flecken auf der Haut, etwa, wenn sich ein Muttermal verändert, so schnell wie möglich einen Hautarzt aufzusuchen. Wenn man so sagen will, hat ein Melanom im Vergleich zu anderen Krebsarten den Vorteil, dass man es auf der Haut sehen kann. Es sei auch nicht schlimm, wenn es sich um blinden Alarm handelt. Durch eine OP können laut Welzel 75 Prozent der Patienten geheilt werden. Für kurze Zeit sei es möglich, mit dem Wächterlymphknoten auch eine Metastasierung wirksam zu entfernen. Aber Schwarzer Hautkrebs breitet sich schnell in das Lymphsystem und ins Blut aus. Dann bleibt nur eine Ganzkörpertherapie.
Bisher hat man eine Chemotherapie der Bestrahlung vorgezogen. Aber auch sie schlägt nach Aussage von Welzel nur in unter zehn Prozent der Fälle an. Seit wenigen Jahren wird gegen Melanome, die bereits gestreut haben, anders vorgegangen. Eine Möglichkeit ist die Immuntherapie. Krebszellen können die Körperabwehr austricksen und sich so ungehindert vermehren. Durch die Immuntherapie wird „die Bremse im Immunsystem gelöst“, wie sie es ausdrückt. In 40 bis 60 Prozent der Fälle erweist sich das als wirksam. Allerdings kann es dadurch zu heftigen Autoimmunerkrankungen kommen. Das Auftreten von Nebenwirkungen muss also sorgfältig überwacht werden.
Relativ neu ist auch eine Therapie, mit der das Wachstum von Tumoren blockiert wird. Hierbei sind Nebenwirkungen nach Aussage von Welzel gut beherrschbar. Die Therapie kann aber nur bei etwa der Hälfte der Patienten angewandt werden, und sie wirkt teilweise nicht dauerhaft, denn der Krebs kann wiederum einen Weg finden, die Blockierung zu umgehen.
Mitunter müssen daher die beiden neuen Behandlungswege kombiniert werden. Welzel will das anhand von zwei Patientenbeispielen erläutern.
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Vortrag
Die Veranstaltung findet am 12. März um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt, Eintritt: 5 Euro.