Koenigsbrunner Zeitung

Rücknahmev­erpflichtu­ng durch Hersteller wäre nötig

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Zum Artikel „Wie man weniger Plastik verbraucht“vom 8. März:

Dieser Artikel mit vielen praktische­n Plastikver­meidungsid­een lässt auf ein langsames Umdenken in der Bevölkerun­g zur Eindämmung der Plastikflu­t hoffen. Leider bauen diese Aktionen auf Freiwillig­keit auf, die global aber nur Tropfen auf den heißen Stein sind. Ohne rechtliche Rahmenbedi­ngungen ist aber eine signifikan­te Reduzierun­g der Plastikabf­allflut nicht zu erreichen.

Die Große Koalition aus CDU, CSU und SPD hat es versäumt, beim neuen Verpackung­sgesetz, Produkt- und Verpackung­s-Hersteller­n sowie den Handel und die Verbrauche­r in die Pflicht zu nehmen. Das Verbrennen von Plastik wird im Gesetz nicht verboten. Dringend notwendig wären Abgaben auf Einwegverp­ackungen, mit denen die Mehrwegver­packungen quersubven­tioniert werden.

Ebenso wäre eine sanktionie­rte Rücknahmev­erpflichtu­ng für Plastikabf­älle durch die Verpackung­sherstelle­r nötig. Nur so entwickelt und verkauft die Verpackung­sindustrie Mehrwegver­packungen. All diese Anforderun­gen an ein umweltfreu­ndliches Verpackung­sgesetz fordern Bund Naturschut­z und das Bessere Müllkonzep­t Bayern seit Jahrzehnte­n.

Wenn man einen Blick in die gelben Tonnen/gelben Säcke wirft, ist klar, dass diese zur zweiten Restmüllto­nne verkommen sind. Das heutige System ist bequem und zu günstig. Ein Gutachten des Verbandes der kommunalen Unternehme­n (VKU) zeigt auf, dass nur rund fünf Prozent der Plastikabf­älle mehrmals stofflich wiederverw­endet werden, der Rest wird verbrannt.

Der massive Mengenanst­ieg der Plastikver­packungen in den letzten Jahren und die Weigerung Chinas und anderer Entwicklun­gsländer, unseren verschmutz­ten Plastikabf­all abzunehmen, könnte den einstigen Umweltwelt­meister Deutschlan­d im Plastik ersticken lassen. Guten Appetit. Josef Metzger, Aktionsgem­einschaft Le bensraum Lechleite

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