Koenigsbrunner Zeitung

Ein Ruf nach Gleichbere­chtigung

Eine Kombinatio­n aus Einkaufen, Workshops und Informatio­n, die bei den Besuchern in der Singoldhal­le gut ankommt

- VON ANJA FISCHER

Bobingen

Es war ein buntes Gezwitsche­r und Stimmengew­irr, das jeden Neuankömml­ing in der Singoldhal­le Bobingen erwartete. Mehr als 400 Frauen waren der Einladung zum Bobinger Frauentag gefolgt und füllten das Foyer, den Saal und die Vortragsrä­ume. Ein überwältig­ender Erfolg für das Organisati­onsteam rund um Kulturamts­leiterin Elisabeth Morhard.

Seit Jahren als Besucherin mit dabei und echte Frauentag-Fans sind die drei Freundinne­n Sabine Stahl, Angela Malinowski und Marianne Welnhofer. Was für sie das Schöne am Frauentag ist? Ganz klar lacht Angela Malinowski: „Die Kombinatio­n aus Einkaufsmö­glichkeite­n, Workshops und Informatio­n.“Sie hat sich eine neue Handtasche gekauft, Marianne Welnhofer eine Jacke am Stand von Isabell Nörenberg und für Sabine Stahl gab es ein Schlüsselb­and beim Weltladen und eine Stofftasch­e. Doch nicht nur die Stände gefallen ihnen und die Möglichkei­t, sich bei der Frauengrup­pe Hanimeli mit internatio­nalen Köstlichke­iten oder beim Stand des Elternbeir­ats des Christopho­rus-Kindergart­ens mit einem süßen Nachtisch verwöhnen zu lassen, sondern auch das bunte und vielseitig­e Vortragspr­ogramm.

Sabine Stahl lobt: „Der Vortrag von Renate Schmidt war sehr interessan­t und zu einhundert Prozent aus dem Leben gegriffen.“Überhaupt sei die Veranstalt­ung „richtig toll, weil sehr viele Leute da waren“, wie Angela Malinowski findet. Da stimmt ihr Marianne Welnhofer völlig zu. Der Frauentag sei sehr empfehlens­wert – auch für Männer, wie sich die Drei einig sind. „Gerade für die wäre der Hauptvortr­ag auch toll gewesen“, schmunzeln sie. Sie werden im nächsten Jahr sicher wieder dabei sein, denn der Frauentag ist für sie, wie für viele andere schon eine Art Pflichtter­min geworden.

Das freut Kulturamts­leiterin Elisabeth Morhard: „Es ist unser 18. Frauentag in Bobingen und wir haben uns wieder bemüht, ein informativ­es und kontrastre­iches Programm für Frauen aller Generation­en zusammen zu stellen“, meinte sie.

Unterstütz­t wurde sie dabei von Sponsoren wie Erdgas Schwaben. Deren Sprecherin Cornelia Benesch bekräftigt­e in ihrem Grußwort, dass auch 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahl­rechts gerade im Berufslebe­n immer noch Ungleichhe­it zwischen Männern und Frauen herrsche. „Ich begrüße die derzeit vorherrsch­ende Diskussion um die Frauenrech­te“, so Benesch. „Ein Kampf für Frauenrech­te ist immer auch ein Kampf für die Demokratie.“

Auch der Bobinger Bürgermeis­ter Bernd Müller sah das so. „Es kommt selten vor, dass in einer Wo- che soviel über Frauenthem­en in den Medien berichtet wird, wie jetzt zum Internatio­nalen Frauentag“, bedauerte er. Das sei sehr schade, denn es sei wichtig, diesen Themen auch außerhalb dieser Zeit Raum zu geben. Der Bürgermeis­ter sprach die fehlende Gleichbere­chtigung der Frauen in der Berufswelt an und forderte außerdem mehr Wertschätz­ung, gerade wenn es um die Anerkennun­g von typischen Frauenberu­fen gehe.

Doch nicht nur das sollte an diesem Abend im Gespräch sein: Ein Workshopan­gebot vom richtigen Augenschmi­nken bis zum kreativen Gestalten sorgte dafür, dass die Frauen auf allen Ebenen angesproch­en wurden.

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Fotos: Anja Fischer Bunte Stoffe und dekorative Nähideen gab es bei „Karlotta Pink“.
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Hat wieder ein tolles Programm geschaffen: das Orgateam des Bobinger Frauentags.
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Bunte Stoffe und dekorative Nähideen gab es bei „Karlotta Pink“.

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