International begehrter Tenor
Robert Wörle singt nicht „nur“Mozart
Landkreis Augsburg
Es scheint so etwas wie ein Mozart-Gen in der Region zu geben. Denn viele Künstler aus dem Augsburger Raum haben Karriere als Musiker gemacht, wie der 1964 geborene Tenor Robert Wörle, der in allen namhaften Opernhäusern und Konzertsälen der Welt daheim ist.
Zum Sänger ausgebildet wurde der erst 16-jährige Wörle ab 1980 in seiner Heimatstadt am LeopoldMozart-Konservatorium. Anschließend war er Schüler des Gesangspädagogen Hanno Blaschke an der Münchner Musikhochschule. Ab
1986 war Wörle eng mit der Stuttgarter Staatsoper verbunden, erst als Gastsänger, von 1991 bis 1996 als festes Ensemble-Mitglied.
Das Hauptaugenmerk des Sängers galt und gilt den Kompositionen Mozarts, insbesondere dessen Opern, deren Tenorpartien er alle beherrscht. Es würde aber seiner Begabung widersprechen, ihn auf diesen Komponisten zu reduzieren. Tatsächlich gehören auch die Partien anderer großer Komponisten zu seinem Repertoire, auch zeitgenössische Opern, und dazu zählen auch die anspruchsvollen Werke Hindemiths.
Wörle avancierte zu einem der international vielseitigsten und begehrtesten Tenöre, der seit den
1990er-Jahren nicht nur auf den meisten Opernbühnen mit Rang und Namen auftritt, sondern auch in Konzertsälen als Oratoriensänger in Werken von Bach, Händel und Haydn. Auch seine Aufzeichnungen auf Schallplatten und anderen modernen Tonträgern sind begehrt. Zumal sie qualitativ hochwertig sind, wie die Verleihung von zwei Grammys für einen Mitschnitt der Brecht/Weil-Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“2007 in Los Angeles beweist.
In unserer Zeitung wurde Wörle einmal angesichts seiner vielen beruflich bedingten Reisen, die ihn auch nach Übersee führten, als Weltbürger bezeichnet, zu Recht, wenngleich er stets seine innere Verbundenheit mit Augsburg betont: „Der Süden lässt mich nicht los“, soll er gesagt haben.