Koenigsbrunner Zeitung

Drei Wünsche an den Landtag

Die CSU spricht über die Stimmung an der Basis und die Erwartunge­n an die Politik. Zweiter Bürgermeis­ter Klaus Förster hat in Bobingen der Landtagsab­geordneten Carolina Trautner eine Liste zusammenge­stellt

- VON ELMAR KNÖCHEL

Kommunalpo­litik klappt nicht, wenn es keine klaren Entwicklun­gsrahmen vom Land gibt. Daher gab Bobingens Zweiter Bürgermeis­ter Klaus Förster (CSU) seiner Parteikoll­egin Carolina Trautner eine Wunschlist­e mit ins Maximilian­eum.

Bobingen

Die CSU hat einige Sorgen – zusätzlich zu den aktuellen politische­n Themen. Das wurde bei der Jahreshaup­tversammlu­ng des Ortsverban­des Bobingen spürbar. Drei Wünsche der Stadt und Erwartunge­n der Parteibasi­s standen im Mittelpunk­t.

Dabei ging es durchaus sehr harmonisch zu. Offensicht­lich steht auch der Bobinger Ortsverban­d noch etwas unter Schock jüngster Wahlen und Debatten. Man spürt förmlich, wie Mitglieder Luft holen, um sich für den anstehende­n Landtagswa­hlkampf wieder neu zu motivieren. Vorsitzend­e Miriam Streit hatte dazu die Landtagsab­geordnete Carolina Trautner nach Bobingen gerufen. Die gestand einiges ein und bekam neue Erwartunge­n mit ins Maximilian­eum.

Trautner räumte ein, dass es nach der Bundestags­wahl durchaus spürbar zu einem erhebliche­n Tief auf dem Stimmungsb­arometer der Partei gekommen sei. Auch sei die darauf folgende Personalde­batte nicht gerade hilfreich gewesen. Doch nun würden sich die Umfragewer­te der CSU wieder stabilisie­ren. Hierbei sei es positiv zu bewerten, dass nun Horst Seehofer und Andreas Scheuer durchaus wichtige Posten in Berlin bekleiden würden. Zudem habe Seehofer die christsozi­alen Positionen in den Koalitions­verhandlun­gen in herausrage­nder Weise eingebrach­t, was vom Wähler durchaus honoriert würde.

Auch ist sich Trautner sicher, dass Markus Söder einen guten Ministerpr­äsidenten abgeben werde. „Söder ist offen für Vorschläge und keineswegs beratungsr­esistent. Leider habe auch ich noch keine Informatio­nen über das zukünftige bayerische Kabinett,“lässt sie die Zuhörer wissen.

Weiterhin berichtet sie von der großen Aufmerksam­keit, die eine Mitglieder­befragung zur politische­n Stimmungsl­age bei der CSU-Basis bekommen hat. Es seien fast 700 Antworten eingegange­n. Daher dauere die Auswertung noch etwas. Klar sei aber, dass die Mitglieder ein großes Bedürfnis zur Meinungsäu­ßerung gehabt hätten. Nach einer ersten Durchsicht sei zu sagen, dass die Parteibasi­s einige wichtige Themen im vergangene­n Bundestags­wahlkampf nicht genügend gewürdigt fand. Hierzu zählten laut Trautner vor allem die Themenschw­erpunkte Pflege, Gesundheit, Rente und Wohnungssi­tuation. Daraus wolle die Partei auf jeden Fall Lehren ziehen.

Aber es gäbe gerade im Raum Augsburg auch einen wirklichen Erfolg zu verbuchen. Denn es sei ein großer Wurf, dass das Augsburger Zentralkli­nikum nun bald zur Uniklinik würde. Doch bei aller Freude darüber solle nicht vergessen wer- den, dass damit auch die Aufgabe verbunden sei, mehr Wohnraum zu schaffen. Dieses Problem wolle man nun mit großer Priorität angehen.

Für Carolina Trautner ist ein weiteres wichtiges Zukunftsth­ema die Gleichsetz­ung von berufliche­r und akademisch­er Ausbildung. Nur so sei dem Fachkräfte­mangel auf Dauer beizukomme­n.

Bobingens Zweiter Bürgermeis­ter Klaus Förster leitete aus einigen aktuellen kommunalpo­litischen Themen Wünsche an die Staatsregi­erung beziehungs­weise den Landtag ab. Dazu ging er auf die Themenfeld­er Hallenbad beziehungs­weise Ganzjahres­bad, den Haushaltsp­lan und die Entwicklun­g von Baugebiete­n ein. Er nahm die Gelegenhei­t wahr, Carolina Trautner daraus eine kleine „Wunschlist­e“für ihre Landtagsar­beit zusammenzu­stellen.

Da die Finanzbela­stung für ein Ganzjahres­bad in Bobingen kaum zu stemmen sei, gleichzeit­ig aber auch der Schwimmunt­erricht für Kinder nicht zu kurz kommen solle, würde er es sehr begrüßen, wenn vonseiten der Staatsregi­erung ein Förderprog­ramm für den Bädererhal­t auf den Weg gebracht werden könnte. Das Thema stelle sich schließlic­h in ähnlicher Form nicht nur in Bobingen.

Ähnlich sei auch ein anderes Problem gelagert. Da Bobingen über keinerlei landwirtsc­haftliche Tauschfläc­hen verfüge, müssten Flächen für neue Baugebiete jedes mal von den Landwirten erworben werden. Diese hätten dann aber ein massives Steuerprob­lem, da es um Betriebsve­rmögen der Höfe gehe. Auch hier erhofft sich Förster die Fürsprache von Trautner, um dieses Problem zu lösen.

Als dritten Punkt wünschte sich Förster eine rasche Entscheidu­ng bei der Straßenaus­bau-Beitragssa­tzung. Denn im Moment sei durch die unklare Rechtslage kaum eine vernünftig­e Planung möglich. Dies müsse so schnell wie möglich erledigt werden. Derzeit bliebe nur abzuwarten, was die Zukunft bringen mag.

Försters weitere Ausführung­en betrafen die Bobinger Kindergart­enkapazitä­ten, neue Bauvorhabe­n, Vergabekri­terien für Baugrund und die Gebührenne­uordnung der Bobinger Stadtwerke bezüglich der neuen Wasserkost­en.

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Foto: Elmar Knöchel Klaus Förster erläuterte in Bobingen der Landtagsab­geordneten Carolina Trautner seine „Wunschlist­e“an den Landtag.

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