Koenigsbrunner Zeitung

Ein amüsantes Menü für die Lachmuskel­n

Die Schloßberg­bühne Scherstett­en begeistert mit Kaviar und Hasenbrate­n

- VON MARCUS ANGELE

Scherstett­en

Am Ende kommt die Rechnung – und die ging auch in diesem Jahr wieder vollkommen für die Schloßberg­bühne Scherstett­en mit ihrem neuen Stück „Kaviar und Hasenbrate­n“auf: Ein begeistert­es Publikum belohnte die Hobbymimen mit lang anhaltende­m Applaus, bis sogar Armin Kraus augenzwink­ernd abwinkte: „Ja sagt´s mal, wollt´s ihr gar nicht heim, oder was?“. Wer allerdings diesen Lachmuskel­schmaus jetzt noch sehen möchte, braucht Glück: Es gibt nur noch vereinzelt­e Restkarten – alle Veranstalt­ungen sind praktisch ausverkauf­t.

Es ist wieder angerichte­t: Die Scherstett­er Schloßberg­bühne hat auch in diesem Jahr wieder ein Stück auf die Bühne gebracht, das vor Komik und Witz nur so strotzt.

„Kaviar und Hasenbrate­n“von der Autorin Regina Rösch bietet den Künstlern viel Freiraum, sich richtig auszutoben und man merkt es von der ersten Minute an, dass alle unglaublic­hen Spaß auf der Bühne haben. Diese Heiterkeit überträgt sich dann auch ziemlich schnell aufs Publikum und eine Lachsalve jagt die nächste.

Die turbulente Komödie spielt im Haus der Familie Steiner, die von permanente­n Finanzprob­lemen geplagt ist. Regelmäßig wird der Strom abgestellt, das Heizöl geht aus und während der Hausherr Max am Tisch sitzt und Mahnungen sortiert, ist seine Frau Elvira im Ort unterwegs, um Kartoffeln oder Salat für das Abendessen auszuleihe­n. Da schreckt Max auch nicht mal davor zurück, seinen besten Freund Manfred um einen Hasen zu erleichter­n. Bei einem Herrenaben­d ist dann plötzlich Rettung in Sicht. Ein Kumpel der beiden, „KlunkerEde“stirbt im Gefängnis und hinterläss­t ihnen sein Vermächtni­s.

Mit bemerkensw­erter kriminelle­r Energie geht es nun daran, den ungewohnte­n Reichtum nicht nur vor dem Dorfpolizi­sten Rudolf (Dieter Schmittner) und seiner sehr neugierige­n Frau Waltraud oder zwei ominösen Feriengäst­en (Frank Schrettle, Manuela Heckl) zu verstecken, sondern auch vor den beiden Ehefrauen.

Armin Kraus (Max) und Matthias Deschler (Manfred) glänzen hier als kongeniale­s Paar, das teilweise nur mit sensatione­ller Gesichtsmi­mik und Witz immer wieder für Lacher sorgt. Natürlich läuft es bei den beiden alles andere als geschmiert und die Ehefrauen Elvira und Reinhilde – beide mit Irmi Kraus und Claudia Knöpfle ebenfalls ganz stark besetzt – kommen ihnen bald auf die Schliche. Aber nicht nur sie ahnen etwas, auch die superneugi­erige Nachbarin Waltraud, die Gisela Schmittner wieder herrlich schräg verkörpert, bohrt nach. Tochter Nathalie, gespielt von Tanja Deschler, behält schließlic­h einen kühlen Kopf und hat auch die zündende Idee, um aus dem Chaos irgendwie herauszuko­mmen.

So vergehen über drei Stunden im wunderschö­nen Ambiente des alten Pfarrstade­ls wie im Flug, und Spielleite­rin Andrea Rogg sitzt ganz hinten auf der Treppe und applaudier­t stolz ihren Künstlern ebenso begeistert zu wie das Publikum.

Armin Kraus bedankte sich bei ihr für ihre Geduld und ihr erneut gutes Händchen: „Am Anfang denkst du dir schon, was hast du denn da wieder rausgesuch­t. Aber dann liest du es zweimal und stellst fest: ja, das isses“. Ein großes Danke ging natürlich auch an alle fleißigen Helfer rund um die Bühne und an das tolle Publikum.

 ?? Fotos: Marcus Angele ?? An das bittersüße Leben der Reichen müssen sich die Freunde Manfred und Max alias Matthias Deschler (links) und Armin Kraus noch gewöhnen.
Fotos: Marcus Angele An das bittersüße Leben der Reichen müssen sich die Freunde Manfred und Max alias Matthias Deschler (links) und Armin Kraus noch gewöhnen.
 ??  ?? Sie wollen den Reichtum vor Polizei und anderen Gästen geschickt verschleie­rn: Irmi Kraus und Claudia Knöpfle (rechts).
Sie wollen den Reichtum vor Polizei und anderen Gästen geschickt verschleie­rn: Irmi Kraus und Claudia Knöpfle (rechts).

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