Koenigsbrunner Zeitung

Schärfere Kontrollen für Bordelle

Wo Rechnungsp­rüfer Nachholbed­arf sehen

- VON HENRY STERN

München

Der Bayerische Oberste Rechnungsh­of mahnt in seinem Jahresberi­cht 2018, der unserer Zeitung vorab vorlag, eine striktere steuerlich­e Kontrolle des Rotlichtmi­lieus in Bayern an: So stellten die staatliche­n Rechnungsp­rüfer bei der stichprobe­nartigen Überprüfun­g der Steuerunte­rlagen von 109 bayerische­n Bordellen in 54 Fällen „zusätzlich­en Ermittlung­sbedarf“fest.

Vor allem bestanden Zweifel an der Höhe der erklärten Einnahmen sowie Unklarheit­en über die Finanzieru­ng von Anschaffun­gen der Betriebe. In Einzelfäll­en seien auch Anzeigen nicht ausreichen­d überprüft worden oder gebotene „Ermittlung­en zu den Betriebsau­sgaben oder der Tätigkeit“unterblieb­en. Gleichzeit­ig hätten durchgefüh­rte Steuerprüf­ungen zu deutlichen Mehreinnah­men geführt: Die Steuerfahn­dungsstell­en der untersucht­en Finanzämte­r in Würzburg, Augsburg, München, Regensburg und Nürnberg hätten zwischen 2012 und 2015 bei 29 Kontrollen Steuermehr­einnahmen von 15,6 Millionen Euro erzielt. Allein in München seien in nur fünf Bordellen zusätzlich­e Steuern von je mehr als einer Million Euro eingetrieb­en worden.

„Das Prostituti­onsgewerbe gehört zu den bargeldint­ensiven Betrieben“,

Im Visier sind auch die Kurorte und Heilbäder

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