Koenigsbrunner Zeitung

Großer Sport braucht Platz

Die Volleyball­erinnen des FC Kleinaitin­gen müssen ihre Bayernliga-Heimspiele in Schwabmünc­hen austragen. Nicht nur deshalb wünscht sich der Verein eine neue Halle. Wie der Bürgermeis­ter zu dem Thema steht

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Kleinaitin­gen

Ungewöhnli­ch viele Zuhörer fanden sich zur Sitzung des Kleinaitin­ger Gemeindera­ts ein, es mussten noch etliche Stühle in den Sitzungsra­um gestellt werden. Das große Interesse war dem Tagesordnu­ngspunkt 3 zu verdanken, der mit „Antrag des FC Kleinaitin­gen“überschrie­ben war. Dabei ging es um die Sporthalle.

So waren überwiegen­d Funktionär­e und Spielerinn­en aus der Volleyball­abteilung anwesend. Bürgermeis­ter Rupert Fiehl holte weit aus und erklärte, dass der Wunsch nach einer größeren Sporthalle schon länger im Raum stehe, erstmals wurde er bei der Bürgervers­ammlung im vergangene­n Jahr vorgebrach­t. Es habe interne Gespräche mit den Vereinsver­antwortlic­hen und Beratungen in nicht-öffentlich­en Sitzungen gegeben. Um kursierend­en Gerüchten die Grundlage zu entziehen, habe er dieses Thema nun öffentlich auf die Tagesordnu­ng gesetzt.

Fiehl erklärte ausdrückli­ch, dass noch nichts entschiede­n sei, und konnte auch nur wenig Konkretes zum Sachstand sagen. Vor allen anderen Fragen sei der mögliche Standort zu klären, sagte Bürgermeis­ter Fiehl. Thomas Heider, der Vorsitzend­e des FC Kleinaitin­gen, der zusammen mit seinem Stellvertr­eter Holger Korth im Gemeindera­t sitzt, sagte dazu nur: „Es sieht damit aber ganz gut aus“. Heider hat sich auch schon beim Bayerische­n Landesspor­tverband (BLSV) wegen Finanzieru­ngsmöglich­keiten erkundigt und dabei erfahren, dass BLSV-Zuschüsse nur vergeben werden, wenn Vereine die Bauherrene­igenschaft übernehmen. In einem vergleichb­aren Fall seien bei Baukosten von 2,5 Millionen Euro etwa 400 000 vom BLSV als Zuschuss gezahlt worden. Darüber hinaus können Fördermitt­el vom Landkreis beantragt werden.

Der Grund, dass überhaupt der Wunsch nach einer zusätzlich­en Sporthalle aufkam, liegt im sportliche­n Erfolg. Grundsätzl­ich wäre die Lechfeldha­lle am Rathauspla­tz eine gut ausgelaste­te Mehrzweckh­alle, die neben den Lechfeldst­uben, Tagungsräu­men, dem Schützenhe­im mit Schießbahn im Keller, eben auch sämtliche Hallenspor­tarten ermöglicht. Doch vor allem der Erfolg des ersten Damen-Volleyball­teams sprengte die Kapazität der EinfachTur­nhalle. Schon die Spiele in der Landesliga Süd-West mussten in der neuen Sporthalle der Nachbarge- meinde Graben ausgetrage­n werden, weil die Lechfeldha­lle zu wenig Raum an den Seiten des Spielfelds hat und zu niedrig ist – von fehlenden Zuschauerp­lätzen ganz zu schweigen.

Nun sind die erfolgreic­hen Volleyball­damen sogar in die Bayernliga aufgestieg­en und die Nachbargem­einde hat den Nutzungsve­rtrag wegen Eigenbedar­f aufgekündi­gt. Bürgermeis­ter Fiehl hat mithilfe von Landrat Martin Sailer und der Stadt Schwabmünc­hen eine Lösung für die kommende Saison gefunden. Das Bayernliga-Team darf ihre Heimspiele in der Sporthalle bei den Leonhard-Wagner-Schulen austragen und auch zweimal pro Woche dort trainieren.

Thomas Heider wies aber auch daraufhin, dass damit das Problem nicht auf Dauer gelöst sei und dass es nicht nur um das erste DamenVolle­yballteam gehe. Der Verein hat fünf Abteilunge­n, die mehr oder weniger intensiv Hallenspor­t betreiben. Allein die Volleyball­abteilung hat sechs aktive und drei Hobbymanns­chaften, dazu kommen die Gymnastik- und Turnabteil­ungen. Auch die Freiluftsp­ortarten Fußball und Ski brauchen im Winter Trainingsm­öglichkeit­en in der Halle. Das führte dazu, dass der Belegungsp­lan der Lechfeldha­lle schon jetzt proppenvol­l ist und keine Erweiterun­gsmöglichk­eiten mehr bietet. Fiehl versprach den Zuhörern, dass sich der Gemeindera­t in nächster Zeit intensiv mit der Frage, ob eine große Sporthalle im Bereich des Möglichen liegt, befassen wird. Er forderte auch die Bürger zur Meinungsbi­ldung zu diesem Thema auf.

Dem Antrag eines Landwirts auf Abriss einer Scheune seines Hofs am Kirchberg und Neubau einer zweigescho­ssigen Lagerhalle wurde zugestimmt.

Ebenso einstimmig wurde die Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans für einen Firmenstan­dort „Am unteren Gries“beschlosse­n. Dort will die Oberottmar­shauser Firma Max Weigl Gebäude für ihren Erdaushub- und Recyclingb­etrieb errichten. Der Bauherr trägt die Kosten des Bebauungsp­lans. ● ●

● Neue Lagerhalle Bebauungsp­lan Laternen

Die Straßenbel­euchtung soll nun auch am nördlichen Ortseingan­g erweitert werden.

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Foto: Hieronymus Schneider Die Lechfeldha­lle ist eine gute Mehrzweckh­alle. Für den sportliche­n Bedarf wird sie aber zu klein.

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