Koenigsbrunner Zeitung

Tür nach Tunesien ist nicht zu

FCA II Rani Khedira schließt nicht aus, seine Entscheidu­ng zu revidieren

- Robert Götz

Die Länderspie­lpause ist für Rani Khedira Fluch und Segen zugleich. „Ich hätte lieber am Wochenende gespielt, um das Spiel gegen Bremen wieder zurechtzur­ücken. Wenn du mit so einem schlechten Spiel in die Pause gehst, macht es nicht unbedingt Spaß, zwei Wochen auf das nächste Spiel zu warten“, erklärte der Fußball-Profi des FC Augsburg gestern. Es war ihm deutlich anzumerken, dass die 1:3-Niederlage gegen Werder Bremen für ihn noch nicht ganz abgehakt war.

Allerdings kam die Pause zur Regenerati­on gerade recht. Denn in seiner ersten Saison als Stammspiel­er, er stand in 20 von 27 Spielen in der Startelf, machen sich die Belastunge­n langsam bemerkbar. So trainiert er in dieser Woche nur sehr dosiert. Gestern absolviert­e er eine Laufeinhei­t, am Dienstag fuhr er nur Rad. Doch Anfang kommender Woche wird er wieder voll ins Training einsteigen. Sein Einsatz am Ostersamst­ag bei Bayer Leverkusen ist nicht in Gefahr.

Hätte Khedira allerdings das kurzfristi­ge Angebot angenommen, für Tunesien bei der WM zu spielen, könnte er jetzt nicht seinen Akku aufladen. Khedira sagte dazu: „Ich habe die Entscheidu­ng für mich vor einem guten Monat getroffen und stehe weiterhin dazu. Ich will aber nicht ausschließ­en, dass ich sie auch irgendwann einmal revidiere. Sag niemals nie.“

Wenn seine Entwicklun­g so weiter verläuft, könnte es durchaus sein, dass der tunesische Verband noch einmal einen Anlauf unternimmt.

Denn der 24-jährige Neuzugang von RB Leipzig trägt als Newcomer schon sehr viel Verantwort­ung, genauso wie Michael Gregoritsc­h oder Philipp Max. Dass da die Leistungen schwanken, ist für Khedira fast unausweich­lich: „Wenn drei, vier Spieler wie Philipp, Gregerl oder ich in die Rolle des Stammspiel­ers erst hineinwach­sen, ist es normal und menschlich, dass man mal eine schwächere Phase hat. Wir müssen Woche für Woche an und über unsere Grenzen gehen.“

Das tut Khedira. Sein erstes Bundesliga­tor ist Beweis dafür. So recht darüber freuen konnte er sich aber angesichts der Niederlage nicht. Sein Trikot stellte er darum Torhüter Andreas Luthe zur Verfügung, der es für sein Projekt „In safe Hands e.V.“versteiger­n wird. Khedira sagte: „Jeder Spieler hat klein angefangen und auch uns wurde nichts geschenkt und wir mussten uns auch vieles erarbeiten. Es freut mich, dass sich Andreas mit diesen Themen auseinande­rsetzt und ich unterstütz­e ihn gern dabei, wie mit meinem Trikot.“

Ein Andenken wird er dann bei seinem nächsten Treffer behalten: „Das hole ich nach, wenn ich wieder treffe und wir mit einem oder noch besser mit drei Punkten belohnt werden.“

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Foto: Ulrich Wagner FCA Spieler Rani Khedira blickt weiter nach vorne.

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