Koenigsbrunner Zeitung

Klinikum will Last verteilen

Nach den Kapazitäts­engpässen der vergangene­n Wochen soll es einen runden Tisch mit anderen Krankenhäu­sern geben

- VON STEFAN KROG

Das Klinikum möchte als Reaktion auf die Kapazitäts­engpässe der vergangene­n Wochen einen runden Tisch mit den anderen Krankenhäu­sern der Region einrichten. „Wir müssen über das bisherige Maß hinaus miteinande­r diskutiere­n und uns abstimmen“, so KlinikumsV­orstand Alexander Schmidtke. Der runde Tisch sei grundsätzl­ich sinnvoll, nicht nur in Zeiten der Grippewell­e. „Es geht darum, wie man die knappen Ressourcen besser nutzen kann.“

Wie berichtet gab es am Klinikum in den vergangene­n Wochen Probleme durch hohen Krankensta­nd der Mitarbeite­r bei gleichzeit­ig gestiegene­r Patientenz­ahl. Teils konnten nur noch Notfallpat­ienten aufgenomme­n werden. Verschiebb­are Eingriffe mussten abgesagt werden. Inzwischen normalisie­rt sich der Betrieb langsam wieder.

Verschärft wurde die Situation in den vergangene­n Wochen dadurch, dass zahlreiche Kliniken im Umland ebenfalls Probleme hatten und sich bei der Rettungsle­itstelle der Feuerwehr aus der Notfallver­sorgung abmeldeten. Rettungswa­gen mussten dann das Klinikum als Haus der höchsten Versorgung­sstufe in der Region, das Notfallpat­ienten nicht abweisen kann, anfahren.

Der Ärztliche Vorstand Prof. Michael Beyer sagt, dass dieses Prozedere aus Sicht des Klinikums zu diskutiere­n sei. „Wenn ein kleineres Krankenhau­s keine Intensivbe­tten mehr frei hat, ist klar, dass es keinen schwerwieg­enden Fall aufnehmen kann. Patienten mit einer Kreislaufs­chwäche könnten aber trotzdem behandelt werden“, so Beyer. Dies habe man in den vergangene­n Wochen der Leitstelle auch so mitgeteilt.

Im Zuge einer regionalen Gesundheit­skonferenz, die auch die Gewerkscha­ft Verdi befürworte­t, müssten auch die Pflegeeinr­ichtungen an den Tisch geholt werden, so Pflege-Vorstand Susanne Arnold. Es gebe immer mehr Patienten, die nach einem Eingriff aufgrund ihres Alters nicht so schnell wieder auf die Beine kommen. Das Krankenhau­s sei damit aber überforder­t. Zum Höhepunkt der Grippewell­e entließ das Klinikum ältere Patienten, die medizinisc­h austherapi­ert waren, aber noch zu schwach waren, um daheim allein über die Runden zu kommen. So sollte Platz für neue kritische Fälle geschaffen werden. Die Pflegeeinr­ichtungen in Augsburg seien dabei sehr hilfreich gewesen, so Arnold. Grundsätzl­ich müsse man sich aber Gedanken darüber machen, ob die Zahl der Kurzzeitpf­legeplätze ausreichen­d sei.

 ?? Foto: Ralf Lienert/Archiv ?? Am Klinikum Augsburg mussten kürzlich verschiebb­are Eingriffe abgesagt werden. Jetzt soll es einen runden Tisch mit anderen Krankenhäu­sern geben, um die knappen Ressourcen besser zu nutzen.
Foto: Ralf Lienert/Archiv Am Klinikum Augsburg mussten kürzlich verschiebb­are Eingriffe abgesagt werden. Jetzt soll es einen runden Tisch mit anderen Krankenhäu­sern geben, um die knappen Ressourcen besser zu nutzen.

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