Ein unmöglicher Vorschlag, oder?
Die Idee klingt so ähnlich wie eine andere, die den Grünen seit den 1990ern nachhängt: Damals forderten sie: Benzin teurer machen, bis auf einen Preis von fünf Mark oder heute etwa 2,50 Euro. Damals wäre das etwa eine Verdreifachung gewesen. Was hat das Autofahrerland getobt, gescholten und gelacht. Und nun sagen die Augsburger Grünen auch noch: Parken teurer machen. Auch ihnen droht Schelte. Man kann allerdings getrost davon ausgehen, dass ihr Vorschlag nicht so schnell umgesetzt werden wird. Man sollte trotzdem darüber nachdenken – am besten außerhalb eines Autos.
Um was geht es? Parkgebühren kann man als Übel betrachten oder als Einnahmequelle der Stadt. Sie sind aber auch eine Steuerungsmöglichkeit. Mit günstigen Parktarifen (und vielen Plätzen) locke ich Autos an. Wenn es sein muss – bis in die Innenstadt. Das funktioniert besonders gut, wenn parallel der Nahverkehr teurer wird. Im Gefolge bringt das schlicht mehr Verkehr. Wenn eine Stadt aber – was Augsburg oft sagt – den Autoverkehr zumindest im Zentrum eindämmen möchte, kann sie auch mit höheren Parkgebühren die Schraube in diese Richtung drehen. Viele werden das als Unverschämtheit empfinden. Doch gibt es ein Recht auf dauerhaft billige Parkplätze, wenn auf der anderen Seite die Nahverkehrstarife regelmäßig steigen?
Die Idee wird erst einmal in der Empörungswelle versinken. Flankiert man sie aber mit günstigen Parkplätzen anderswo, schnellen öffentlichen Verbindungen und dem Hinweis auf bessere Luft und weniger Lärm – wer weiß. Der Druck zu handeln ist da. Wer eine bessere Idee hat – jede ist willkommen.