Koenigsbrunner Zeitung

Das ist der neue Festwirt auf dem Plärrer

Der einzig verblieben­e Bewerber Helmut Wiedemann kommt zum Zug. Es war eine schwere Geburt

- VON MICHAEL HÖRMANN

Der Augsburger Plärrer hat einen neuen Festwirt: Es ist Helmut Wiedemann. Dies hat der Stadtrat am Donnerstag­abend hinter verschloss­enen Türen entschiede­n. Es war eine durchaus schwere Geburt. Es gab eigens eine Sitzungsun­terbrechun­g, weil sich die inhaltlich­e Debatte über den Festwirt zuspitzte. Am Ende war es eine nahezu einstimmig­e Entscheidu­ng der Stadträte, die Bewerbung von Wiedemann zu akzeptiere­n. Lediglich Leo Dietz (CSU) stimmte nach Informatio­nen unserer Zeitung dagegen. Die Lösung sieht so aus, dass Wiedemann den Zuschlag für den Herbstplär­rer 2018 und den Frühjahrsp­lärrer 2019 erhält. Danach werde womöglich nochmals ausgeschri­eben.

Aus Reihen der CSU gab es zunächst den Antrag, lieber eine zweijährig­e Pause für das dritte Zelt zu machen. Es waren in der CSU Zweifel aufgekomme­n, ob Helmut Wiedemann den Betrieb finanziell stemmen könne. Wiedemann war der einzig verblieben­e Bewerber, der das dritte Bierzelt auf dem Plärrer betreiben wollte. Ein Konkurrent, der die Vorauswahl der Stadtverwa­ltung überstande­n hatte, war danach ausgestieg­en. Zwei weitere Bewerber erfüllten von Anfang an nicht die von der Stadt ausgegeben­en Kriterien.

Den CSU-Antrag hatte Stadtrat und Marktpfleg­er Günter Göttling eingebrach­t. Nach seinen Worten, so war nach der Sitzung zu hören, habe Wiedemann in seiner Bewerbung eben nicht alle Kriterien erfüllt. Bemängelt wurde, dass die gastronomi­sche Erfahrung fehle, hieß es ferner. Wiedemann betreibt das „Winterland“vor der City-Galerie. Auf dem Plärrer hat er das „Bierkaruss­ell“. Das dritte Zelt ist sein Einstieg als Festwirt. Manche Stadträte äußerten hinter vorgehalte­ner Hand die Sorge, dass sich der neue Festwirt womöglich finanziell übernehme.

Vor einer Woche hatte Ordnungsre­ferent Dirk Wurm gegenüber unserer Zeitung geäußert, dass die Verwaltung dem Stadtrat vorschlage­n werde, Wiedemann das Festzelt zu übertragen. Der Bewerber habe die „Ausschreib­ungskriter­ien weitestgeh­end erfüllt“, sagte Wurm. Bei der Stadtratss­itzung am Donnerstag fehlte der Referent allerdings entschuldi­gt. Er ist gegenwärti­g in Tokio, um hier vor Ort die Bewerbung Augsburgs für die Kanu-WM als Vertreter der Stadt zu unterstütz­en. Die Position der Verwaltung trug, wie zu erfahren war, Werner Kaufmann vor. Er ist der städtische Marktamtsl­eiter. Wiedemann will eine doppelstöc­kige Almhütte mit Galerie anbieten, die innen 550 Sitzplätze bietet. Dazu kommt ein Biergarten. Die Verwaltung habe die Bewerbung geprüft und somit befürworte­t, hieß es.

In der Debatte wiesen Oberbürger­meister Kurt Gribl und Stadtdirek­tor Frank Pintsch auf die möglichen Konsequenz­en hin, wenn die Stadt dem einzigen Bewerber den Zuschlag verweigern würde. Es kämen womöglich Regressfor­derungen auf die Stadt zu. Daher müsste der Stadtrat aus rechtliche­n Überlegung­en diese Bewerbung auch akzeptiere­n. Beim Osterplärr­er, der am Ostersonnt­ag, 1. April, beginnt, gibt es noch kein drittes Zelt.

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Foto: Silvio Wyszengrad Helmut Wiedemann ist der neue Fest wirt.

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