Koenigsbrunner Zeitung

Die Wächter des Wassers

Ein Alarm im vorigen Sommer rückte Bobingens Trinkwasse­ranlagen in den Fokus. Dann folgte eine Entwarnung. Jetzt wird dennoch genau untersucht, was die Stadt in den nächsten Jahren zur Absicherun­g tun muss

- VON PETER STÖBICH

Eine umfangreic­he Modernisie­rung hat das rund 40 Jahre alte Wasserwerk der Stadt Bobingen nötig. „Nach der Reinigung der vier Brunnen in Straßberg im vergangene­n Jahr steht auch eine Sanierung des Hochbehält­ers an“, sagt Rainer Thierbach als technische­r Leiter der Stadtwerke. Das sogenannte Wasserrech­t zum Fördern des Grundwasse­rs läuft heuer aus und muss vom Landratsam­t für die nächsten 20 Jahre neu erteilt werden.

Die Stadtverwa­ltung wendet viel Material und Mühe auf, damit für rund 4000 Haushalte jederzeit sauberes Trinkwasse­r aus der Leitung kommt. Mit rund 725 000 Kubikmeter­n pro Jahr werden Bobingen sowie die Siedlung und Straßberg versorgt, während Waldberg, Kreuzanger, Reinhartsh­ausen und Burgwalden an die Staudenwas­serversorg­ung

Viele erinnern sich noch an das Abkoch Gebot im August 2017

angeschlos­sen sind. Zu Jahresbegi­nn wurde die Wassergebü­hr auf 1,35 Euro pro Kubikmeter angehoben.

Viele Bürger erinnern sich noch an das Abkoch-Gebot vom Sommer letzten Jahres, als im Hochbehält­er ein Keim registrier­t wurde. „Seitdem haben wir mehr als 400 Wasserprob­en analysiere­n lassen und nichts Auffällige­s mehr feststelle­n können“, sagt Wassermeis­ter Tobias Kinzel. Möglicherw­eise habe es sich im August 2017 um einen Messfehler gehandelt.

Tobias Kinzel und seine Mitarbeite­r sind rund um die Uhr in Bereitscha­ft, falls es Probleme wie zum Beispiel einen Wasserrohr­bruch gibt. Vier gut gesicherte Brunnen im Stadtwald bei Straßberg pumpen das Wasser im Wechselbet­rieb aus einer Tiefe zwischen 70 und 220 Metern hoch. Die maxi- male Förderleis­tung beträgt 120 Liter in der Sekunde.

Das Rohwasser – wie es im Fachjargon heißt – läuft durch eine Aufbereitu­ngsanlage, wobei ihm währenddes­sen Eisen und Mangan entzogen wird. Als Speicher dient am Leiterberg ein sechs Meter hoher Behälter, der in zwei Kammern jeweils 2 000 Kubikmeter fasst. Die Dimensione­n der technische­n Anlagen, die kaum ein Bobinger Bürger jemals zu Gesicht bekommt, sind eindrucksv­oll.

„Unser Leitungsne­tz ist mit den Hausanschl­üssen rund 120 Kilome- ter lang“, berichtet Kinzel. Er beziffert den Tagesverbr­auch in Bobingen auf durchschni­ttlich 2200 Kubik, „aber diese Zahl schwankt natürlich stark, je nach Wetter und Temperatur“.

Für die Sanierung ihres in die Jahre gekommenen Wasserwerk­s hat die Stadt ein Ingenieurb­üro mit einer Studie beauftragt, die genaue Daten und Kosten über Gewinnung, Aufbereitu­ng und Speicherun­g des Trinkwasse­rs liefern soll; die Ergebnisse werden laut Thierbach in einigen Wochen im Rathaus vorliegen.

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Fotos: Peter Stöbich Die technische­n Anlagen der Trinkwasse­rversorgun­g in Bobingen haben eindrucksv­olle Dimensione­n. Noch größer sind die nicht einsehbare­n Sammelbehä­lter und Brun nen.
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Als Wassermeis­ter ist Tobias Kinzel mit seinem Team für die reibungslo­se Versor gung verantwort­lich.

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