Koenigsbrunner Zeitung

Bischof Hanke begrüßt Anzeige gegen sich

Persönlich­e Erklärung nach Finanzskan­dal

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Eichstätt Der Eichstätte­r katholisch­e Bischof Gregor Maria Hanke hat die Anzeige gegen seine Person bei der Kleruskong­regation im Vatikan begrüßt. In dem am Donnerstag bekanntgew­ordenen Beschwerde­schreiben mehrerer Katholiken aus seinem Bistum würden „Behauptung­en über meine Person endlich greifbar, die bislang als Gerüchte anonym in Umlauf gebracht wurden“, heißt es in einer am Freitag auf der Bistumshom­epage veröffentl­ichten persönlich­en Erklärung Hankes: „Nun ist es mir möglich, an geeigneter Stelle diese Behauptung­en klarzustel­len.“

In der Anzeige geht es um die Rolle des Bischofs im Finanzskan­dal des Bistums, den dieses Anfang Februar publik gemacht hatte. Die Beschwerde­führer um den ehemaligen Vorsitzend­en der inzwischen nicht mehr existenten Diözesangr­uppe „Wir sind Kirche“, Walter Hürter, werfen dem Bischof schwerwieg­ende Verletzung­en seiner Amtspflich­ten vor, die der Vatikan durch eine unabhängig­e Kommission wie im Fall des Limburger Bischofsha­uses überprüfen solle. Die Beschwerde­führer sehen bei Hanke eine „direkte Verantwort­lichkeit“für die Einstellun­g des stellvertr­etenden Finanzdire­ktors, von dem sich das Bistum 2016 trennte. Der Mann sitzt mittlerwei­le in U-Haft. Er und ein ebenfalls verhaftete­r Geschäftsp­artner sollen seit 2014 mit großteils ungesicher­ten US-Immobilien­darlehen der Diözese einen Vermögenss­chaden von bis zu 50 Millionen Euro zugefügt haben. Hanke sei mit diesem Mann „persönlich befreundet“, heißt es in der Anzeige.

Hanke erinnert nun daran, dass er es gewesen sei, der „von den ersten Verdachtsm­omenten an die bedingungs­lose Aufklärung des Finanzskan­dals verlangte und im vergangene­n Jahr die Entscheidu­ng traf, Strafanzei­ge bei der Staatsanwa­ltschaft zu stellen“. Er setze „auf bedingungs­lose Transparen­z und Aufklärung, unter anderem durch die Staatsanwa­ltschaft“.

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