Koenigsbrunner Zeitung

„Spion“soll raus aus dem Dom

Der Bundesnach­richtendie­nst erklärt, welche Technik in der Münchner Frauenkirc­he installier­t ist und kündigt deren Abbau an

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Berlin/München Der Bundesnach­richtendie­nst (BND) will seine Anlage aus dem Nordturm des Münchner Liebfrauen­doms noch vor Ostern entfernen. Das teilte ein Sprecher der Bundesbehö­rde in Berlin am Freitag mit. Der genaue Zeitpunkt werde mit Domdekan Lorenz Wolf als dem zuständige­n Hausherrn abgestimmt.

Es handle sich bei der Einrichtun­g um einen „Repeater“, der schon seit 2011 nicht mehr genutzt werde. Die Anlage sei „zu keiner Zeit geeignet“gewesen, fremde Funkverkeh­re abzuhören, heißt es in einer am selben Tag vom BND verbreitet­en Pressemitt­eilung. Sie habe nur zur internen Kommunikat­ion gedient und die Reichweite der genutzten Funkstreck­en erhöht. Vor einer Woche hatte das Magazin Der Spiegel über die bis dahin nicht öffentlich bekannte Funkanlage berichtet. Die Meldung hatte Aufsehen erregt. Gläubige und Teile der Münchner Öffentlich­keit reagierten mit Empörung. Kirchenver­treter konnten zunächst nur die Existenz einer solchen Anlage bestätigen, nicht aber, wozu sie diene und seit wann sie sich in dem Turm befinde. Geheimdien­stexperten vermuten, dass die Anlage vor 1989 installier­t wurde. Sie soll unter anderem auch der Überwachun­g von eigenen Mitarbeite­rn des BND gedient haben, die als Doppelagen­ten verdächtig­t wurden.

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Foto: Müller, dpa Die Anlagen befinden sich im Nordturm (rechts) der Frauen kirche.

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