Standort für neue Rettungswache gefunden
Ein Neubau an der Wertachklinik in Bobingen wäre möglich. Doch das muss erst durch ein Gutachten bestätigt werden. Darin geht es unter anderem um den Bedarf in Bayern
Bobingen Noch ist es keineswegs ganz sicher, dass Bobingen tatsächlich eine neue Rettungswache bekommt. Aber falls der in den nächsten Wochen erwartete Rettungsdienstbericht für Bayern (TrustGutachten) den Bedarf und den Standort in Bobingen bestätigt, stehen die Verantwortlichen in den Startlöchern. Das wurde bei einem Ortstermin an der Wertachklinik Bobingen deutlich. Dort soll nämlich, falls alles klappt, die neue Rettungswache entstehen.
Schon mehrfach wurde über den Sanierungsbedarf der derzeitigen Rettungswache an der Krumbacher Straße gesprochen. Das Gebäude ist baulich renovierungsbedürftig und entspricht auch nicht mehr den aktuellen Vorschriften, vor allem was den Status der Rettungswache Bobingen als Lehrwache betrifft. Thomas Haugg, Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes in Augsburg-Land (BRK) macht das deutlich: „Wir haben hier eine Frist bekommen, innerhalb der wir handeln müssen. Sonst verlieren wir den Status der Lehrwache und das wäre bitter. Wir brauchen für unsere Ausbildungen diese Plätze.“So gesehen herrscht in Bezug auf die Entscheidungsfindung auch immenser Zeitdruck.
Bürgermeister Bernd Müller weiß das ganz genau: „Die Räumlichkeiten entsprechen nicht mehr den Anforderungen, besonders bei der Ein- und Ausschleusung des Personals“, sagt er. „Das wäre nur mit immensen baulichen Veränderungen machbar.“Daher wäre ein Neubau an einem neuen Standort eine gute Sache. Immer vorausgesetzt, die offiziellen Planungsstellen sehen weiterhin einen Bedarf für eine Rettungswache in Bobingen. Das Rot-Kreuz-Heim ist übrigens von der Renovierung nicht betroffen.
Bei der Suche nach einem möglichen neuen Standort lag eines schnell auf der Hand: Nähe zur Wertachklinik Bobingen brächte Synergieeffekte, kürzere Fahrtwege und andere Möglichkeiten der direkten Zusammenarbeit. Und ein passender Platz dafür war ebenfalls schnell gefunden. Klinikchef Martin Gösele zeigte auf die Garagenstellplätze, die derzeit ihren ebenfalls in die Jahre gekommenen Rücken in Richtung Wertachstraße präsentieren. „Hier würden wir die ersten Garagenreihen abreißen und Platz für den Neubau schaffen“, sagt er. „Die Ausfahrt bekäme die Wache direkt auf die Wertachstraße und durch eine passende Ampelschaltung an der Wertachbrücke könnte ein schnelles Ausrücken gewährleistet sein.“
Der Standort sorge zudem für eine gute Erreichbarkeit sowohl von Königsbrunn, als auch durch die Umgehung und die Fahrtmöglichkeit durch den Auwald von Bobingen Süd und Wehringen. „Die Staudengemeinden können von hier aus ebenfalls schnell angefahren werden“, meint Thomas Haugg. Als Finanzier konnte die TiefenbacherStiftung gewonnen werden, die bereits die neue Wache in Gersthofen gebaut hat und damit einiges an Know-how mitbringe.
Klinikvorsitzender Martin Gösele würde die Rettungswache in nächster Nähe nur begrüßen. „Wir arbeiten ja naturgemäß eng zusammen und kooperieren auch bei der Notfallsanitäter-Ausbildung eng mit dem BRK – haben also schon einige Erfahrung in der direkten Zusammenarbeit“, so Gösele.
Jetzt komme es nur noch darauf an, ob Bedarf und Standort bestätigt werden, dann könnte bald gebaut werden. Thomas Haugg gibt sich hier zuversichtlich: „Derzeit scheint der Standort Bobingen gesichert – wir hoffen also, dass wir das baldmöglichst auch schriftlich durch das Gutachten bestätigt bekommen.“Und dann stünde man für den Neubau bereit.