Neue Chancen nach dem Desaster
Auf der Versammlung der Großaitinger CSU sind Bundes- und Kommunalpolitik gleichermaßen ein Thema
Großaitingen Nur langsam verstummten die Gespräche an den Tischen, als Klemens Hutter, Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Großaitingen die Ortshauptversammlung mit den Worten eröffnete: „Letztes Jahr war ein Desaster, doch nun bieten sich neue Chancen“. Damit spielte er auf das Ergebnis der CSU bei der Bundestagswahl 2017 an. Eine gewisse Betroffenheit war auch bei der Staatssekretärin Carolina Trautner, die als Hauptredner des Abends im Gnadentalstüberl eingetroffen war, und Kreisrat Matthias Neff nach diesen Worten zu beobachten. Hutter richtete sein Hauptaugenmerk vor den knapp über 20 anwesenden Parteimitgliedern zügig von der Bundespolitik auf die lokalen Ereignisse. „Mit der Klausur in Thierhaupten haben wir uns in der Partei intensiv mit der Zukunft der Kommune auseinandergesetzt. Viele Ideen entstanden bei der Betrachtung, wo Großaitingen in den nächsten zehn Jahren stehen wird und wie wir die Herausforderungen angehen“, berichtete er.
Mit Blick in die Zukunft stimmte Hutter die Mitglieder auf die Landtagswahl ein. Ebenso blickte er auf die im Jahr 2019 stattfindenden Kommunalwahlen. „Großaitingen wird wohl bis dahin die 5000-Einwohner-Grenze überschreiten. Damit wächst der Gemeinderat auf 20 Mitglieder an“, prognostizierte er und rief die Parteimitglieder auf, sich intensiv über die Kandidatenliste für den Rat Gedanken zu machen.
Die Aussagen von Bürgermeister Erwin Goßner auf dem Neujahrsempfang und der Bürgerversammlung, nachdem der Gemeinderat für Verzögerungen bei der Umsetzung von Projekten verantwortlich sei, könne Hutter nicht nachvollziehen. „Beschlüsse, die fraktionsübergreifend getroffen wurden, werden von der Verwaltung, an deren Spitze der Bürgermeister steht, nicht umgesetzt“, konstatierte er, ohne Vorhaben konkret zu benennen. Dabei sei es wichtig, dass der Gemeinderat weiter in so positivem Klima fraktionsübergreifend zusammenarbeite wie es derzeit der Fall sei, sagte er.
„Eine Mitgliederbefragung hat uns gezeigt, wo die möglichen Mängel für das Abschneiden bei der Bundestagswahl gelegen haben“, sagte Carolina Trautner im Vorgriff auf das demnächst erscheinende Ergebnis der Umfrage. Demnach seien die Themen Rente, Gesundheit und Pflege wohl nicht deutlich genug thematisiert worden, sagte sie. „In München tritt nach den Entscheidungen zur Bundesregierung und der Nachfolge des Ministerpräsidenten langsam wieder die Normalität ein“, berichtete sie aus dem Maximilianeum.
Mit Markus Söder erwarte sie einen sehr guten Ministerpräsidenten, der Absichten in der Klausur in Kloster Banz mit dem Zehn-Punkte-Programm vorgestellt habe, sagte sie. „Die Bevölkerung will sehen, dass was geschieht“, stellte sie energisch fest.
Auch gab es Ehrungen auf der Versammlung. Geehrt wurden für die Zugehörigkeit zur CSU: Manfred Schäfer (45 Jahre), Margarethe Wilhelm (35 Jahre), Franz Turner (30 Jahre), Bernhard Hüther (30 Jahre), Bernhard Sprang (25 Jahre) und Armin Göppel (20 Jahre).