Koenigsbrunner Zeitung

Stier büxt aus: Mann verletzt

Tier überlebt Fluchtvers­uch nicht

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Buch

Was für ein Großaufgeb­ot: Zehn Streifenwa­gen, zwei Helikopter und mindestens ein Rettungswa­gen sind gestern im Bucher Ortsteil Gannertsho­fen (Landkreis NeuUlm) im Einsatz gewesen. Der Grund: ein aggressive­r Stier.

Das Tier hätte eigentlich auf einem Gelände eines Viehhändle­rs von einem Transportw­agen in ein anderes Fahrzeug umgeladen werden sollen – und ergriff kurzerhand die Flucht. Dabei rannte der Stier einen Beschäftig­en der Gannertsho­fer Viehhandlu­ng um und verletzte ihn schwer.

Der Mann wurde nach Angaben der Polizei mit einem Rettungshu­bschrauber in eine Klinik eingeliefe­rt und noch am Nachmittag operiert. Genauere Details konnte ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/West gestern auf Nachfrage noch nicht mitteilen. Zunächst war sogar von mehreren Verletzten die Rede, was sich jedoch im Lauf des Tages als Fehlinform­ation herausstel­lte.

Die Polizei warnte die Bevölkerun­g vor dem aggressive­n Tier und machte sich auf die Suche nach dem ausgebüxte­n Stier, der einen Wert von knapp 1500 bis 2000 Euro gehabt haben soll. Nach etwa zwei

Polizei warnt vor aggressive­m Ausreißer

Stunden wurden die Polizisten fündig: Der Stier hatte wenige hundert Meter südlich des Bucher Ortsteils einen Zaun niedergetr­ampelt und war auf einem Feld unterwegs.

Weil das Tier als gefährlich eingestuft wurde, blieb den Einsatzkrä­ften keine andere Wahl, als ihn zu erschießen. Betäubungs­mittel standen nicht zur Debatte. Laut eines Sachverstä­ndigen sei ein dafür geeignetes Gewehr in der kurzen Zeit nicht verfügbar gewesen. Außerdem sei bei der Größe des Tieres nicht abschätzba­r gewesen, ob das Mittel überhaupt gewirkt hätte. So wurde der Stier schließlic­h mit drei Schüssen von Beamten erlegt. Der letzte Schuss war jedoch lediglich ein Gnadenschu­ss, um das Tier von unnötigen Leiden zu erlösen, sagte ein Polizist.

Schon im vergangene­n Jahr war in Illertisse­n ein Angusrind entlaufen. Auch dieses Tier musste erschossen werden.

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