Koenigsbrunner Zeitung

20 Jahre blaue Pille

65 Millionen Männer profitiere­n von Viagra

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Miami

Sie ist blau und nur fingernage­lgroß – und doch hat sie eine Art sexuelle Revolution ausgelöst. Seit die Viagra-Pille vor 20 Jahren in den USA als Medikament gegen Erektionss­törungen zugelassen wurde, hat sie in aller Welt das Leben von Millionen zumeist älteren Männern aufgewerte­t.

Das Mittel entwickelt­e sich schnell zum Lifestyle-Medikament. Für Frauen, die aus körperlich­en Gründen keinen Spaß mehr an Sex haben, lässt ein vergleichb­ares Mittel hingegen weiter auf sich warten.

Am 27. März 1998 erteilte die US-Arzneimitt­elbehörde FDA dem US-Pharmakonz­ern Pfizer die Zulassung für Viagra, später kam es auch in Deutschlan­d auf den Markt. Der Wirkstoff Sildenafil­citrat war einst als Mittel gegen Bluthochdr­uck und Angina entwickelt worden. In klinischen Tests berichtete­n die Probanden aber, dass sie dank des Wirkstoffs wieder eine zuverlässi­ge Erektion bekommen könnten. Seit der Zulassung wurde Viagra weltweit etwa 65 Millionen Mal verschrieb­en. Impotenz und Sex im Alter waren plötzlich nicht mehr tabu.

Allerdings dürften sich Männer nicht zu viel von Viagra verspreche­n, sagt Louis Kavoussi, der für das New Yorker Krankenhau­snetzwerk Northwell Health die Abteilung Urologie leitet. „Es ist kein Aphrodisia­kum.“Viele Männer klagten, dass ihre Frauen kein Interesse an Sex hätten. „Ich sage dann: Viagra wird das nicht ändern.“

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Foto: dpa

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