Wohnen auf dem Schulgelände
Auf dem Spicherer-Areal in Pfersee sollen bis zu 70 geförderte Wohnungen entstehen. Elf Architekten suchen derzeit nach den besten Ideen
Die ungeklärte Frage, wo in Pfersee eine Kindertagesstätte entstehen soll, bremste längere Zeit ein Bauvorhaben im Zentrum des Stadtteils aus. Jetzt hat die Stadt entschieden, dass auf dem Spicherer-Areal keine Betreuungsstätte entsteht. Die Wohnbaugruppe Augsburg nahm das zum Anlass, für das in ihrem Besitz befindliche Grundstück einen Architektenwettbewerb auszuloben. Laut Geschäftsführer Mark Dominik Hoppe sollen dort zwischen 60 und 70 geförderte Wohnungen mit Tiefgarage entstehen, Das sind wesentlich mehr, als wenn auf dem Areal noch eine Kita hätte untergebracht werden müssen.
An dem Wettbewerb nehmen elf ausgewählte Architekturbüros aus Augsburg, München, Stuttgart, Berlin und Wien teil, die nun Entwürfe ausarbeiten. Eine Jury soll den besten Entwurf ermitteln. „Wir planen, im Sommer 2019 mit dem Abriss des bestehenden Gebäudes zu beginnen, sodass wir voraussichtlich im Oktober 2019 mit dem Bau loslegen können“, sagt Hoppe. Er rechnet mit knapp zwei Jahren Bauzeit.
Auf dem rund 7500 Quadratmeter großen Gelände zwischen der Metzstraße im Norden, der Koboldstraße im Westen der Stadtberger Straße und der Spicherer Straße im Osten soll nach seinen Vorstellungen eine Wohnanlage in klimaschonender, energetisch hochwertiger Holz- oder Holz-Hybrid-Bauweise entstehen. Geplant sind Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen, allesamt barrierefrei und gefördert. Das heißt: Je nach Einkommen erhalten die künftigen Bewohner einen Mietzuschuss.
Die Architekten haben die Auflage, den Baumbestand weitgehend zu erhalten. Während der Baumaßnahme würden die zu erhaltenden Bäume durch Maßnahmen geschützt, die mit dem Grünamt abgesprochen werden, teilt die Wohnbaugruppe mit. Verändern werden sich im Zuge der Bauarbeiten auch die Wegebeziehungen.
Bäume sollen weitgehend erhalten bleiben
Zwischen Spicherer und Koboldstraße soll es einen öffentlichen Verbindungsweg geben.
Die Spicherer-Schule wird seit dem Neubau des Westpark-Bildungshauses im Sheridan-Areal nicht mehr schulisch genutzt. Im Stadtteil war immer wieder der Wunsch geäußert worden, den mehr als 100 Jahre alten Bau als Bildungsstätte zu erhalten.
Derartigen Bestrebungen erteilte die Stadt eine Absage. Dafür suchte sie 2014 einen Käufer für das Areal Den Zuschlag erhielt die Wohnbaugruppe Augsburg. In den vergangenen Jahren diente die Schule unter anderem einer Kindertagesstätte als Übergangsdomizil. Aktuell hat die Stadt dort eine Notunterkunft für Obdachlose eingerichtet, da die Einrichtung in der Johannes-RösleStraße saniert wird.