Bauen für die neuen Medizinstudenten
Die ehemalige Kinderklinik wird gerade zur Übergangslösung für den Studienstart umgebaut. Wie die ersten Humanmediziner dort unterkommen sollen
Ab dem Wintersemester 2019/20 beginnt ein neues Kapitel an der Universität Augsburg. Dann startet der erste Jahrgang der neuen Humanmedizinstudenten. Eine der großen Herausforderungen ist nun, die Studierenden von Anfang an gut unterzubringen. Das wird nicht einfach. Denn der künftige Medizincampus der Uni beim Klinikum befindet sich gerade erst im Aufbau. Die Neubauten stecken noch in der Planungsphase. Deshalb soll es eine Interimslösung geben.
Und so sieht das Konzept aus: Das erste Lehr-, Unterrichts- und Bürogebäude für die Medizinfakultät wird in der ehemaligen Kinderklinik des Augsburger Klinikums entstehen. Dort gibt es nach Angaben der Universität genügend Platz, seit das neue Kinderkrankenhaus in Betrieb ist.
Gut 3900 Quadratmeter Gesamtnutzfläche stehen zur Verfügung. Einfach einziehen, das geht aber nicht. Der Bau aus den 1960er Jahren muss modernisiert und umgebaut werden. Die Arbeiten laufen seit Sommer 2017. Das Gebäude sei weitgehend entkernt, sagt Klaus Prem von der Pressestelle der Universität. „Die Arbeiten schreiten gut voran.“Mit dem Abschluss der Baumaßnahmen und der Bezugsfertigkeit sei aber frühestens im Herbst 2019 zu rechnen, jedoch rechtzeitig zum Studienbeginn der ersten 84 Humanmediziner.
Der umfangreiche Umbau soll rund 15 Millionen Euro kosten. In dem modernisierten Gebäude werden zum einen die benötigten Lehrund Unterrichtsflächen für die Studenten untergebracht. Dazu zählen Praktikumsräume für die Bereiche Physiologie und Biochemie, Seminarräume sowie Räume zum Selbststudium. Darüber hinaus ist dort eine medizinische Teilbibliothek der Universitätsbibliothek Augsburg vorgesehen. In den oberen Geschossen sollen Büroräume für die ersten neu zu berufenden Professuren der Fakultät und für das Dekanat entstehen.
Zuvor muss die Bausubstanz der ehemaligen Kinderklinik aber auch noch in Sachen Brandschutz und technischer Infrastruktur auf den aktuellen Stand gebracht werden. Gerade bei älteren Bauten kann es bei solchen Maßnahmen zu unangenehmen Überraschungen kommen. Derzeit seien aber keine Probleme erkennbar, die nicht im vorgesehenen Terminplan lösbar wären und sich verzögernd auf die Fertigstellung auswirken könnten, sagt Prem.
Gründungsdekanin der neuen Medizinfakultät ist Martina Kadmon. Die Professorin arbeitet zusammen mit ihrem Team auf Hochdruck auf den Starttermin in rund eineinhalb Jahren hin. „Ich freue mich sehr, wenn zum Studienbeginn im Wintersemester 2019/2020 soinzwischen wohl die ersten Studierenden als auch die ersten Lehrenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fakultät unter einem Dach versammelt sein werden“, sagt sie. Und sie legt großen Wert darauf, in Augsburg von Anfang an gute Bedingungen zu schaffen. Für das Medizinstudium und die alltägliche Arbeit werde die notwendige Infrastruktur vorhanden sein, auch wenn es sich bei der umgebauten Kinderklinik um eine Interimslösung handelt, betont sie.
Neben den nötigen Räumen werde es zum Beispiel auch einen Zugang zum drahtlosen Internet geben, ebenso einen Zugang zu den universitären Netzwerken. Für die Verpflegung können die Medizinstudenten die Kantine und die Cafeteria des Klinikums nutzen. „Mit dem Bezug der ehemaligen Kinderklinik ist im Herbst des nächsten Jahres ein großer Schritt in Richtung universitärem Medizin-Campus am Klinikum Augsburg getan“, sagt Kadmon. Im Endausbau bis in zehn oder 15 Jahren soll die Augsburger Unimedizin rund 100 Professoren, etwa 1000 Mitarbeiter und 1500 Studenten haben.