Gedenkstein erinnert an Clemens Högg
Auf dem anonymen Gräberfeld des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen ist ein Gedenkstein für Clemens Högg (1880-1945) errichtet worden. Die Initiative ging von der schwäbischen Arbeiterwohlfahrt und der SPD aus. Vertreter der beiden Organisationen – vor allem aus Augsburg und Neu-Ulm – widmeten den Stein im Beisein der Högg-Enkelin Gabriele Rauch.
Der Gedenkstein soll in Zukunft auf besondere Weise an die „prägende Persönlichkeit der Sozialdemokratie in Schwaben in der Weimarer Zeit“erinnern, schreibt die Arbeiterwohlfahrt in einer Pressemitteilung. Högg war nicht nur Mitglied des Bayerischen Landtages sowie des Augsburger Stadtrates, er habe sich insbesondere als Initiator der Arbeiterwohlfahrt in Schwaben und Gründer der AWO-Verbände in Neu-Ulm und Augsburg hervorgetan. Fast die gesamte Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft verbrachte er aufgrund seiner Widerstandshaltung in Haft. Im Februar 1945 überstellte ihn die SS vom KZ Sachsenhausen nach Bergen-Belsen, wo er am 11. März 1945 starb.
Für den Vorsitzenden der AWO Schwaben, Heinz Münzenrieder, ist das Gedenken an Clemens Högg und an andere, die Hitler Widerstand leisteten, auch Verpflichtung, die ihnen von den Nationalsozialisten geraubte Würde wenigstens posthum wiederherzustellen.
Zur Übergabe des Steins kamen auch Margarete Heinrich, Vorsitzende der Augsburger SPD-Stadtratsfraktion, sowie die schwäbischen Mitglieder des Deutschen Bundestages, Ulrike Bahr und Karl-Heinz Brunner. Bahr, die auch Vorsitzende der schwäbischen SPD ist, betonte in ihrer Würdigung der Persönlichkeit Höggs die Wichtigkeit des Erinnerns an den Widerstand gegen das NS-Regime. „Clemens Högg ist für uns Verpflichtung, den aktuellen rechtsextremen Bestrebungen aktiv etwas entgegenzusetzen.“