Abwechslungsreiches Doppel Programm
Am Königsbrunner Gymnasium geben zwei Big Bands ein großes Konzert. Die Gäste vom Augsburger Rudolf-Diesel-Gymnasium warten mit drei Sängerinnen auf, die Gastgeber zeigen sich sicher in verschiedenen Stilrichtungen
Königsbrunn
Das bereits vierte Doppelkonzert der Big Band des Gymnasiums Königsbrunn zog nicht nur die Angehörigen der Schulfamilie an. Die Sporthalle war vollständig besetzt. Eingeladen hatte Peter Salger dieses Mal die Musiker der Bigband des Augsburger Rudolf-Diesel-Gymnasiums.
Oliver Stahl, einer der dortigen Dirigenten, kann gleich mit mehreren Beziehungen zu Königsbrunn aufwarten. Zunächst ist seine Frau Musiklehrerin am Gymnasium Königsbrunn, dann ist er seit Kurzem der Dirigent des Blasorchesters Königsbrunns (wir berichteten). Stahl unterstrich seine Musikerfreundschaft zu Peter Salger, mit dem er im Bayerischen Lehrer-Orchester spielt, wo sie schon viele Konzerte und (Übersee-)Tourneen zusammen absolviert hätten. Eine solche stünde direkt bevor, jetzt über die Osterferien würden acht Konzerte sie gemeinsam nach Peru führen.
Abwechselnd mit seinem Kollegen Rudolf Bär dirigierte Stahl eine stattliche Anzahl musizierender
Ein sehr abwechslungs reiches Programm mit exzellenten Musikern
Schüler – anders als bei der Königsbrunner Big Band waren noch einige Klarinetten und Querflöten integriert. Sie boten unterhaltsame Musikstücke. Sehr interessant war sicher der „Nussknackerswing“, bei dem bekannte Melodien der „Nussknackersuite“von Peter Tschaikowsky einmal ganz anders vorgetragen wurden. Daneben fiel die Big Band gleich mit drei Sängerinnen auf. Efrata A. trug in etwas eigener Interpretationsweise das bekannte „Over the Rainbow“vor, Soumya Lutterbach bot mutig und selbstsicher Amy Winehouse’ „Back to Black“, und Kati Habisov sang den bekannten Mambo aus dem Jahr 1953 „Sway“.
Die Königsbrunner Big Band, wesentlich kleiner in ihrer Besetzung, aber mit exzellenten Musikern, fast alle solistisch eingesetzt, boten wieder einmal ein sehr abwechslungsreiches Programm. Mit „Moten Swing“, einem Klassiker der Count Basie Big Band, begann es schon sehr großartig und steigerte sich von Darbietung zu Darbietung. Ob der Samba „It Had Better Be Tonight“oder anspruchsvoller Funk „Tow Away Zone“der Thad Jones Big Band, ob die Titelmelodie zum Film „Charade“oder im Stil eines klassischen Tangos der „Downtown Tango“– die jungen Musiker brachten es mit ihrem Dirigenten auf den Punkt und hatten nebenher noch viel Spaß. Besonders bei der Rhythmusgruppe war dieses extrovertierte, aber keineswegs übertriebene Spiel sichtbar.
Aber auch alle anderen Gruppen, ob Posaunen, Trompeter oder die verschiedenen Saxofone, hatten so- wohl in ihren solistischen Partien wie auch im harmonischen Zusammenspiel einen durchschlagenden und in der Feinabstimmung großartigen Sound. Nicht zu vergessen Sängerin Christina Adleff, die mit ihrer schönen Stimme unter anderem „It’s Been a Long Long Time“vortrug. Peter Salger selbst auf die Beobachtung angesprochen, dass er weniger intensiv die Musiker anleiten würde, manchmal gar zur Seite trete, antwortet darauf: „Ja, das kann sein, ist mir gar nicht aufgefallen. Aber sicher, weil aus dieser Truppe ganz grandiose Musiker geworden sind, sie sind nahezu eine Einheit über all die Jahre geworden.“
So war es ohne Pathos, aber doch deutlich spürbar, dass den wegen ihres Abiturs ausscheidenden Musikern der baldige Abschied von der Big Band genauso schwerfiel wie ihrem Leiter. Die Gymnasiasten schenkten ihm zum Abschied neben einer großen Uhr für den Probenraum und einem Rhythmusgerät darum auch einen großen Bilderrahmen mit Fotos, aber auch E-MailAdressen und ihren Telefonnummern – „für den Fall der Fälle“. Darüber freute sich der Pädagoge sehr, wie er betonte. Denn auch in diesem Konzert, wo die Posaunisten durch Krankheit dezimiert waren, sei er froh gewesen, den ehemaligen aktiven Posaunisten Matthias Göllner auf die Schnelle engagieren zu können. Für jeden seiner aktuellen Musiker gab es eine Erinnerungs-CD.