Koenigsbrunner Zeitung

Mehr Kirchenein­brüche

Zahl der Diebstähle steigt in Bayern

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Bonn

Das goldene Kästchen mit Reliquien der heiligen Birgitta von Schweden ist seit Anfang der Woche wieder dort, wo es hingehört – im Bremer Birgittenk­loster. Ein Mann hatte es, so erklärte er, von einem Unbekannte­n gekauft. Wegen der lateinisch­en Aufschrift habe er dann jedoch Zweifel bekommen.

Nicht immer enden Diebstähle aus Klostern oder Kirchen derart glücklich. Da werden Dachrinnen aus Kupfer abmontiert oder Opferstöck­e aufgebroch­en. Kupfer wie Geld verschwind­en spurlos. Dass Diebe sakrale Kunstgegen­stände entwenden, kommt ebenfalls vor – wenn auch eher selten. Häufig sind dagegen Diebstähle und Einbrüche in Kirchen. Ihre Zahl bleibt auf hohem Niveau. Auch für 2016 verzeichne­ten die Behörden bundesweit mehr als 2000 solcher Delikte. Seit 2010 liegen die Zahlen immer über der 2000er-Marke, geht aus Statistike­n der Landeskrim­inalämter hervor. Bisheriger Höchstwert: 2642 Diebstähle und Einbrüche im Jahr 2015.

Für das Jahr 2016 lassen sich bislang bereits insgesamt 2015 solcher Vorfälle aus den Statistike­n herausfilt­ern. Vor allem in Bayern ist die Zahl der Kirchendie­bstähle gestiegen. So erfasste das Bayerische Landeskrim­inalamt im Jahr 2016 351 Diebstähle, ein Jahr zuvor waren es

290. Seit 2010 registrier­en die Beamten bayernweit jährlich mehr als

200 Einbrüche in Gotteshäus­er,

2016 markiert den bisherigen Höchstwert. Meist handelt es sich um Opferstock­diebstähle. Für 2017 liegen noch keine Zahlen vor.

Die Stadtstaat­en Berlin, Bremen und Hamburg sowie das Bundesland Mecklenbur­g-Vorpommern erheben keine gesonderte­n Daten für Kirchenein­brüche. Aus Thüringen und Nordrhein-Westfalen, in dem die Behörden von 2010 bis einschließ­lich 2015 im Schnitt 720 Kirchendie­bstähle pro Jahr erfassten, fehlen die Zahlen für 2016 noch.

Die Aufklärung­squoten variieren von Bundesland zu Bundesland. Doch auch sie werden nicht überall statistisc­h erfasst. Was sich aufgrund der vorhandene­n Statistike­n feststelle­n lässt: 2016 war die Aufklärung­squote mit 36,5 Prozent in Sachsen am höchsten; zu den Schlusslic­htern gehörte Brandenbur­g mit 8,8 Prozent.

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