Vereine wollen ein Gemeinschaftshaus
Entwurf wird dem Hiltenfinger Gremium vorgestellt, noch ist aber keine Entscheidung gefallen
Hiltenfingen Zum ersten Punkt der Tagesordnung begab sich der Gemeinderat in den Probenraum des Theatervereins im Dachgeschoss des Rathausgebäudes. Dort hatten sich bereits die Vertreter etlicher Hiltenfinger Vereine versammelt. Der Grund war die Vorstellung des Entwurfs für ein Gemeinschaftshaus der Vereine. Christoph Schmid und Daniel Grünecker berichteten, dass fünf Vereine bei einer Umfrage Bedarf an einem Vereinsheim oder an Lagerhallen angemeldet haben. Nämlich die Faschingsfreunde Hiltonia, der Obst- und Gartenbauverein, der Veteranenverein, der Theaterverein und der Musikverein. Zudem braucht die Feuerwehr einen weiteren Raum zur Schlauchtrocknung.
Aufgrund dieses Bedarfes entstand der Vorschlag, auf der Fläche gegenüber dem schon bestehenden Feuerwehrhaus ein weiteres Gemeinschaftshaus für diese Vereine zu bauen. Schmid und Grünecker stellten einen Planentwurf für ein Gebäude mit 40 mal 16 Metern Grundfläche und 9,20 Metern Höhe in Ständerbauweise mit Blechverkleidung und Isolierung vor. Der Bereich für die Aufenthaltsräume soll nach dem Entwurf mit einer Pelletheizung mit Sacksilo und mit Sanitärräumen ausgestattet werden. Der Rest besteht aus abgeteilten Lagerhallen mit vier Meter hohen Toren, die jedem Verein die Möglich- zum Einbau einer Zwischendecke bieten. Das Gebäude soll mit einem drei Meter überstehenden Vordach versehen werden. Die Gesamtkosten wurden auf 480 100 Euro veranschlagt. Davon sollen die beteiligten Vereine je nach ihrem Anteil am beheizten und unbeheizten Raum zusammen 45000 Euro aufbringen. Der große Rest müsste über Zuschüsse von der Gemeinde und anderen Fördermitteln finanziert werden. Als Bauherr solle eine notariell festgelegte Gemeinschaft der beteiligten Vereine auftreten, weil ein Bau durch die öffentliche Hand die Kosten wesentlich erhöhen würde. Ab Fertigstellung der Außenhaut solle die Verwaltung des Gebäudes der Gemeinde übertragen werden.
Bürgermeister Kornelius Griebl teilte nach der Präsentation die Pläne und Kostenberechnungen an alle Gemeinderäte aus mit der Aufforderung: „Es soll sich jeder seine Meinung dazu bilden und dann werden wir in den nächsten Sitzungen darüber beraten.“
Weitere Themen der Sitzung im Überblick
● Schöffenwahl Die Vorschlagsliste mit sechs Interessenten wurde vom Gemeinderat einstimmig gebilligt. Nach Benachrichtigung der Interessenten wird die Liste öffentlich bekannt gemacht.
● Feldgeschworene Die Gemeinde wurde von Landrat Martin Sailer und vom Leiter des Vermessungs- amtes gebeten, wieder ehrenamtliche Feldgeschworene zu Vermessungsarbeiten einzusetzen. In Hiltenfingen werden diese Aufgaben von Gemeindearbeitern gegen Kostenerstattung zu einem Stundensatz von etwa 30 Euro wahrgenommen. Bei ehrenamtlichen Feldgeschworenen würde der Stundensatz nur 12 Euro betragen. Dies stelle eine Ungleichbehandlung der Landkreisbürger gegenüber den Gemeinden dar, welche Feldgeschworene bestellt haben. Bürgermeister Griebl stellte hierzu fest, dass zuletzt im Jahre 1973 fünf Feldgeschworene bestellt wurden, zwei davon sind mittlerweile gestorben. Obwohl das Ehrenamt der verbliebenen drei Feldgeschworenen grundsätzlich auf Lebenszeit gilt, sei ihnen das nicht mehr zuzumuten. Die Bestellung neuer Feldgeschworener sei aufgrund beruflicher Belastung nicht aussichtsreich. Deshalb schlug er vor, es bei der bisherigen Praxis zu belassen, zumal der Bauhof ohnehin das Material für die Vermessung zur Verfügung stellen muss. Der erhöhte Stundensatz falle bei den Vermessungskosten kaum ins Gewicht, und es gab bisher auch keine Beschwerden darüber. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorschlag einstimmig zu.
● Flursäuberung Die jährliche Flursäuberungsaktion wurde mit 55 Helfern unter der Regie von Gemeinderat Markus Stegmann durchgeführt. Wegen der gehäuften Abfallablagerung am als Rastplatz gekeit
nutzten „Saugriesle“, neben der Staatsstraße 2027 beim Hiltenfinger Keller, empfahl Stegmann die Aufstellung von Abfalleimern durch die Gemeinde.
● Sportplatzsteg Bürgermeister Griebl berichtete, dass der vier Tonnen schwere Steg am Sportplatz mit einem Autokran eingesetzt wurde. Der Steg kostete 12000 Euro, für den Kran kommen noch etwa 2000 Euro hinzu.
● Hundekotbeutel Obwohl die Gemeinde acht Standplätze für Hundetoiletten eingerichtet hat, häufen sich die Beschwerden über einfach in der Flur liegen gelassene oder in Abfalleimern entsorgte Hundekotbeutel. „Ich kann nicht verstehen, wieso die leeren Beutel aus den Spendern gezogen werden, aber die gefüllten dann nicht in den dafür vorgesehenen Behältern der Hundetoiletten oder in der Hausmülltonne entsorgt werden“, entrüstete sich Bürgermeister Griebl und kündigte eine schriftliche Aufforderung an alle Hundehalter an. Grundsätzlich müsse auch über eine Änderung bei der Hundesteuer nachgedacht werden. Bisher fällt eine Jahressteuer von 36 Euro für einen Hund, 46 Euro für einen zweiten und 56 Euro für einen dritten Hund an. Diese für die Verwaltung sehr komplizierte Praxis sollte durch einen eventuell etwas erhöhten Einheitsbetrag für jeden Hund ersetzt werden.
Die nächste Gemeinderatssitzung
findet am Donnerstag, 26. April, statt.