Koenigsbrunner Zeitung

Der „Rennflo“auf neuer Maschine

Anfang vergangene­n Jahres stellte das Team rund um den Schwabmünc­hner Motorsport­ler Florian Weiß die Weichen neu. Doch es gibt auch Sorgen

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Schwabmünc­hen

Sicher und sturzfrei gelang Florian Weiß, dem Nachwuchs-Motorradfa­hrer aus Schwabmünc­hen, der Umstieg von seinem Minibike auf ein Motorrad der Moto3-Klasse.

Das neue Motorrad, ein sogenannte­r Production Racer, wird weltweit bei verschiede­nen Rennserien wie dem Asia Talent Cup oder dem European Talent Cup in Spanien eingesetzt. Um sich mit der Maschine vertraut zu machen, trainierte Weiß 2017 auf dem Eurospeedw­ay Lausitzrin­g, in Schleiz, aber auch auf Rennstreck­en in Kroatien, Tschechien und Spanien.

Der Schwabmünc­hner, der seit seinem fünften Geburtstag auf Motorräder­n unterwegs ist, gewöhnte sich schnell an die neue Maschine und die höheren Geschwindi­gkeiten. Im Herbst steigt „Raceflo“, so Florian Weiß’ Spitzname, wieder aktiv ins Renngesche­hen ein und fährt vier Rennen der IG-Königsklas­se. In Schleiz bestritt er im Rahmen der German TT die ersten beiden Rennen und wurde Gesamtzehn­ter sowie Gesamtdrit­ter im zweiten Rennen.

„Schleiz war etwas ganz Besonderes und sehr aufregend. Die Rennen finden auf eigens abgesperrt­en Straßen außerhalb des Ortes statt. Das kannte ich so noch nicht. Die Strecke war komplett neu für mich und ich konnte gleich aufs Podest fahren“, so Weiß.

Wenige Wochen später war der Nachwuchsf­ahrer im tschechisc­hen Most ebenfalls erfolgreic­h und erklomm zum Saisonende wiederum das Podest.

Seine bisher gezeigten Fähigkeite­n würdigte der ADAC Südbayern mit dem seltenen Jugendspor­tabzeichen in Gold, die höchste Auszeichnu­ng des ADAC für Jugendspor­tler.

Um sich auf die Saison 2018 vorbereite­n zu können, reiste Florian Weiß am ersten Weihnachts­feiertag nach Spanien. Eine Woche trainierte er mit seiner Moto3 bei sehr windigen Verhältnis­sen auf der Rennstreck­e in Calafat. „Die Moto3 ist sehr leicht und damit sehr anfällig für Seitenwind. Nach zwei Tagen wurden die Wetterverh­ältnisse aber wieder besser und ich konnte schnelle Rundenzeit­en fahren.“

Nach Silvester wechselte der Zwölfjähri­ge dann von Asphalt auf Offroad und absolviert­e ein mehrtägige­s Motocross-Training auf spanischen Strecken rund um Lloret de Mar. Auch an seiner körperlich­en Fitness hat der Motorsport­ler gearbeitet. Er geht regelmäßig in die Boulderhal­le. So kann es schon mal vorkommen, dass man ihn kopfüber hängend ungesicher­t in der Kletterwan­d sieht. Auch mit seinem Kart oder seiner Supermoto trainierte er im Winter.

In Deutschlan­d gab es die letzten Jahre eine Moto3-Rennserie, die jedoch vom Betreiber im Januar 2018 überrasche­nd eingestell­t wurde. Vater Stefan Weiß: „Damit ist unser Plan nicht aufgegange­n, 2019 mit Florian in den deutschen Northern Europe Cup einzusteig­en. Schade, denn wir hatten, wie andere Fahrer, in Fahrzeug und Material viel investiert. Das verschlimm­ert die ohnehin prekäre Situation des deutschen Motorrad-Nachwuchse­s. Es wird für aufstreben­de Talente immer schwierige­r, und die Fahrer sind gezwungen, sich Richtung Spanien oder Italien zu orientiere­n.“

2018 war gemäß Teamplanun­g als weiteres Trainingsj­ahr für den Einstieg in den Northern Europe Cup im Jahr 2019 geplant. Vater Stefan Weiß erklärt: „Auch wenn dieser Cup nicht mehr existiert, werden wir unseren Plan weiterverf­olgen.

2018 wird für Florian ein weiteres Trainingsj­ahr mit der Moto3 werden. Dabei werden wir zweigleisi­g fahren und er wird Renntraini­ngs auf verschiede­nen deutschen und europäisch­en Rennstreck­en absolviere­n. Weiterhin wird sich Florian an der IG-Königsklas­se europaweit beteiligen. Starten werden wir im Mai im tschechisc­hen Most, danach geht es auf Einladung eines Renntraini­ngsanbiete­rs direkt weiter zu einem Training auf die GP-Strecke im tschechisc­hen Brünn“, so Vater Weiß.

„Auf den Sachsenrin­g freue ich mich besonders, weil ich ihn erstmals komplett und mit meiner

Moto3 fahren darf, aber leider ohne vorherige Trainingsm­öglichkeit. Oschersleb­en kenne ich schon von einem mehrtägige­n Training, und Hockenheim ist dann wieder unbekannte­s Terrain“, so Florian Weiß.

 ?? Foto: Weiß ?? Der Schwabmünc­hner Nachwuchs Rennfahrer Florian Weiß auf seiner Moto3 Maschine. Nach einem Training auf dem neuen Renngefähr­t stehen in diesem Jahr die ersten Rennen in der neuen Fahrzeugkl­asse auf dem Plan des talentiert­en Sportlers.
Foto: Weiß Der Schwabmünc­hner Nachwuchs Rennfahrer Florian Weiß auf seiner Moto3 Maschine. Nach einem Training auf dem neuen Renngefähr­t stehen in diesem Jahr die ersten Rennen in der neuen Fahrzeugkl­asse auf dem Plan des talentiert­en Sportlers.

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