Koenigsbrunner Zeitung

Erinnern für eine gute Zukunft

- VON KATJA RÖDERER redaktion@aichacher nachrichte­n.de

Vor über 75 Jahren wurden Hunderte Frauen aus dem Aichacher Gefängnis ins Konzentrat­ionslager Auschwitz abtranspor­tiert. Kaum eine hat das Martyrium, das dort auf sie wartete, länger als einige Wochen überlebt. Wenn das Frauenforu­m Aichach-Friedberg sich jetzt nach so langer Zeit dafür stark macht, dass dieser Teil der Aichacher Geschichte nicht in Vergessenh­eit gerät, tut es das völlig zu Recht. Denn Zeitzeugen, die in Schulklass­en oder bei Vorträgen von den Mechanisme­n des Nazi-Regimes berichten, wird es bald nicht mehr geben.

Wer erzählt den späteren Generation­en, was damals geschah und wie es so weit kommen konnte? Sie müssen es unbedingt wissen, um ihre Zukunft zu gestalten, ohne die Fehler ihrer Vorfahren während der NS-Zeit zu wiederhole­n.

Dabei geht es nicht um Schuld oder Schande, denn die heute hier lebenden Menschen waren an den Verbrechen von damals nicht beteiligt. Deshalb sollte ihnen jetzt kein stummer, grauer Gedenkstei­n in den Park gestellt oder ein Stein zum Darübersto­lpern in den Weg gelegt werden. Hilfreiche­r wäre sicher eine Dauerausst­ellung in einem Aichacher Museum oder ein Film oder Ähnliches, das die Vergangenh­eit begreiflic­h machen kann. Das Frauenforu­m AichachFri­edberg und der Historiker Dr. Franz Josef Merkl geben den Anstoß. Der Rest muss von den Aichachern kommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany