Koenigsbrunner Zeitung

Bildungspo­litik wird verklärt

- AZ

Zum Artikel „Eine steile Karriere ins Ka binett“vom 6. April:

Wer in der Wirtschaft für eine herausrage­nde Position ausgewählt wird, hat sich mit dem besten Profil gegen eine Vielzahl qualifizie­rter Personen durchgeset­zt.

Betrachtet man den steilen Aufstieg der neuen Kulturstaa­tssekretär­in Trautner, wundert man sich, wie es jemand von der Hinterbank des Landtags in die vorderste Reihe der Kabinettsm­itglieder schafft. Der Artikel der versucht eine Erklärung. Als Leser bleibt man ratlos. Kultur- oder bildungspo­litisch kaum in Erscheinun­g getreten, irritiert die folgende Feststellu­ng Trautners besonders: Die Schulpolit­ik in der Nachfolge von Exminister­in Hohlmeier wird als erfolgreic­h bezeichnet, auch wenn nach mehr als zehn Jahren des Verdrusses über das G 8 endlich die Reißleine gezogen wurde. Gravierend­e Fehlinvest­itionen, Jahre quälender Experiment­e, anstrengen­der organisato­rischer Klimmzüge voll zu Lasten von Schülern, Lehrern und Elternscha­ft ein Erfolgsmod­ell? Möglicherw­eise liegt aber genau hier ein Schlüssel für ihren Aufstieg. Während Trautner als eine der ersten den raschen Ausstieg von Seehofer forderte, verklärt sie als Staatssekr­etärin ohne Spur von Selbstkrit­ik den jahrelang verpassten Ausstieg aus dem G 8 als Erfolgspro­jekt. Leo Kränzle, » Bonstetten

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