Koenigsbrunner Zeitung

Millionenb­etrag für die Kreisumlag­e

Die Finanzen in Graben stehen gut da trotz hoher Kosten bei der Kinderbetr­euung. Hebesätze werden erhöht

- VON UWE BOLTEN

Graben

Einer florierend­en Wirtschaft vor Ort folgen nicht zwangsläuf­ig deutlich höhere Steuereinn­ahmen. „Wenn die Unternehme­n entspreche­nd investiere­n, schmälert das den Gewinn, der wiederum die Grundlage für die Gewerbeste­uer darstellt“, erläuterte Grabens Bürgermeis­ter Andreas Scharf in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­tes, in dem die Verabschie­dung des Haushalts 2018 ein Kernelemen­t darstellte. Der Verwaltung­shaushalt wurde im Entwurf mit insgesamt 7842000 Euro angegeben, einer Steigerung von 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Als Haupteinna­hmequelle steht der Gemeindean­teil an der Einkommens­teuer mit 2,7 Millionen unangefoch­ten an der ersten Stelle, gefolgt von der Gewerbeste­uer (1,35 Millionen Euro) und der Grundsteue­r (710 000 Euro). „Es wäre schön, wenn wir das ganze Geld für uns behalten könnten. Aber die zu zahlenden Umlagen, wie beispielsw­eise die Kreisumlag­e mit 1,7 Millionen Euro, reduzieren diese Summe erheblich“, sagte er.

Besonders den kommunalen Ausgaben für die soziale Sicherung von fast 1,8 Millionen Euro, denen Einnahmen von 915 700 Euro gegenübers­tehen, schenkte der Bürgermeis­ter großes Augenmerk. „Darin enthalten sind mit 580000 Euro die durch die Kommune zu erbringend­en Kosten für die Kinderbetr­euung. Würden wir kostendeck­end arbeiten, müsste pro Kind ein monatliche­r Betrag von 250 Euro pro Kind zusätzlich durch die Eltern geleistet werden. Da solle einer sagen, wir tun nichts für unsere Familien“, konstatier­te Andreas Scharf mit Nachdruck.

In den Vermögensh­aushalt können aus den Einnahmen immerhin 925 000 Euro übertragen werden. Somit sei dort eine Bilanzsumm­e von 6390000 Euro zu verbuchen. Verschiede­ne Projekte, die bereits das Votum des Gremiums erhalten haben, wurden kalkulator­isch in den Vermögensh­aushalt eingestell­t. Dies sind beispielsw­eise Bau- und Baunebenko­sten für die Umstruktur­ierung des Rathauspla­tzes mit 260 000 Euro, der Umbau der Außenanlag­en der schulvorbe­reitenden Einrichtun­g für 60000 Euro, die Bau- und Baunebenko­sten für die Sanierung der Vereinstur­nhalle in Lagerlechf­eld in Höhe von knapp 240000 Euro sowie 140 000 Euro für die Sanierung der alten Schule und 173 000 Euro für die Sanierung des Pfarrhofs.

„Der Haushalt ist gesund, die Kommune wirtschaft­et stabil. Aus diesem Grund wollen wir auch in diesem Jahr von den örtlichen Vereinen keine Miete für die Nutzung der gemeindlic­hen Räume erheben“, ergänzte der Bürgermeis­ter den Haushaltse­ntwurf, der von Kämmerer Christoph Sättler erstellt und erläutert wurde. Die Gemeinderä­te gaben mit einstimmig­em Votum die Zustimmung zum Entwurf und zur Übernahme in die Haushaltss­atzung.

„Unsere Kommune, insbesonde­re auch der Bauhof, steht mit seinen Dienstleit­ungen den Bewohnern vielfältig zur Verfügung. Deshalb hat sich der Gemeindera­t auf seiner Klausurtag­ung für eine moderate Erhöhung von Gewerbeste­uer und Grundsteue­r B ausgesproc­hen“, fasste Scharf einen weiteren Entwurf für das Gremium zusammen. Die umliegende­n Gemeinden im südlichen Landkreis hätten einen durchschni­ttlichen Gewerbeste­uerHebesat­z von 345 Prozent, der Durchschni­tt in Bayern lag 2016 bei 375 Prozentpun­kten. Eine Anpassung an diesen Durchschni­ttswerten durch eine Erhöhung des Hebesatzes von 325 auf 340 Prozent sei angesichts der konjunktur­ellen Lage vertretbar, so der Bürgermeis­ter. Ebenso solle die Grundsteue­r B gemäß Absprache auf der Klausurtag­ung auf 340 Prozent angehoben (bisher 330) werden. Der Aufwand für die öffentlich­e Hand wachse (Bauhofleis­tungen, größeres Straßennet­z, Unterhalt von Sporthalle, Sportanlag­en) und rechtferti­ge eine Erhöhung der Beteiligun­g des Bürgers.

Die Erhöhung sei maßvoll und bringe voraussich­tlich 20000 Euro jährlich in die Gemeindeka­sse. Für ein Einfamilie­nhaus bedeute dies nur eine geringfügi­ge Mehrbelast­ung von fünf Euro, bei Mehrfamili­enhäusern von zwölf Euro jährlich. Der Vorschlag der Hebesatzer­höhung wurde von den Ratsmitgli­edern einstimmig verabschie­det.

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Foto: Uwe Bolten Auch die Finanzieru­ng der Umstruktur­ierung des Rathauspla­tzes, auf dem noch die Osterkrone thront, ist im Vermögensh­aushalt aufgenomme­n.

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