Koenigsbrunner Zeitung

Als noch Feuer unter dem Dach war

Beim FCA-Gegner Mainz hat sich die Lage etwas beruhigt

- VON WOLFGANG LANGNER

Nichts war es mehr mit Mainz wie es singt und lacht, obwohl Karnevalsz­eit war. Jedenfalls nach der Partie bei der TSG Hoffenheim am 10. Februar dieses Jahres war beim Fußball-Bundesligi­sten FSV Mainz 05 Feuer unter dem Dach. Schon während des Spiels, das Mainz 2:4 verlor, verhöhnten die eigenen Fans ihre Mannschaft mit „Zugabe“-Rufen nach den Gegentoren. Zudem wurde lautstark und wehmütig nach Jürgen Klopp gerufen, der den FSV im Jahr 2008 verlassen hat und schon lange zu den begehrtest­en Trainern der Welt zählt.

Mainzer Spieler, Trainer und Funktionär­e fühlten sich anschließe­nd bemüßigt, sich bei den Fans schriftlic­h zu entschuldi­gen und haben natürlich ein Verspreche­n gegeben: „Wir werden alles in die Mission Klassenerh­alt reinhauen.“Die Fans wurden noch zu einer Diskussion in eine Lounge der Opel Arena eingeladen. Vor denen warf sich dann der Mainzer Coach Sandro Schwarz in den Staub: „Ja, ich gewinne zu wenig Spiele, aber ich bin nicht emotionslo­s. Geht nach Hause und fragt meine Frau.“

Das hat natürlich keiner getan, doch mit dieser Ansprache im Februar hat der Trainer seinen Kopf aus der Schlinge gezogen. Schwarz stand damals heftig in der Kritik. Die rund 600 Fans, die anwesend waren, quittierte­n die Rede von Schwarz mit tosendem Applaus.

Die Lage hat sich dort beruhigt, aber geändert hat sich bis heute nichts. Mainz belegt, wie im Februar, noch den drittletzt­en Platz in der Tabelle. Besser ist Mainz auch nicht unbedingt geworden. Hatte man während der Krisengesp­räche fünf Siege auf dem Konto, sind bis zum heutigen Zeitpunkt auch nur noch zwei mehr dazugekomm­en. Den siebten Sieg zementiert­e Mainz am Montag beim 2:0 gegen den SC Freiburg. Für den 39-jährigen Sandro Schwarz, der seine Spieler mit einem Instagram-Verbot belegte, kam dieser „Dreier“zur allerhöchs­ten Zeit. Die Hoffnung der Fans, dass der FSV auch am Sonntag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg punktet, ist groß. Zumal in der Rückrunden­tabelle beide Klubs punktgleic­h Platz 13 und 14 einnehmen.

Der Direktabst­ieg sollte eigentlich für Mainz kein Thema mehr sein. Vier Spieltage vor dem Ende der Saison, hat Mainz sechs Punkte Vorsprung auf Köln und fünf auf Hamburg. Sandro Schwarz ist dennoch skeptisch. „Die letzten Fünf sind noch alle mit in der Verlosung mit drin. Auch der HSV und Köln haben noch Chancen“, sagte er der

Bild-Zeitung. Augsburg war in den vergangene­n Jahren für Mainz ein dankbares Pflaster. Aus den letzten drei Heimspiele­n holte der FCA gegen Mainz lediglich einen Punkt. Für Augsburg ist der Klassenerh­alt im Gegensatz zu Mainz in greifbarer Nähe. Mit einem Sieg wäre Augsburg alle Abstiegsso­rgen los.

 ?? Foto: Arne Dedert, dpa ?? Sandro Schwarz steht in Augsburg unter Druck.
Foto: Arne Dedert, dpa Sandro Schwarz steht in Augsburg unter Druck.

Newspapers in German

Newspapers from Germany