Koenigsbrunner Zeitung

Auch McDonald’s setzt auf Pfandbeche­r

Seit sechs Wochen wird in Augsburg der Kaffee zum Mitnehmen auch in wiederverw­endbaren Bechern ausgeschen­kt. Die erste Bilanz fällt positiv aus – und die Zahl der Teilnehmer steigt

- VON STEFAN KROG UND MARCUS BÜRZLE

Es war ein langer Weg, doch die Augsburger Pfand-Kaffeebech­er scheinen anzukommen: Sechs Wochen nach dem Start des Recup-Systems zieht Umweltrefe­rent Reiner Erben eine positive erste Bilanz. Nachdem es zunächst rund 50 Ausgabeste­llen gab, ist deren Zahl inzwischen auf 67 gestiegen. Mehrere Gastronomi­ebetriebe bieten inzwischen ihre Getränke zum Mitnehmen in den Pfandbeche­rn an.

Seit Jahren dreht sich die Diskussion um eine gewaltige Zahl: Rund 27000 Getränkebe­cher landen laut einer Schätzung alleine in Augsburg jeden Tag im Müll. Sie werden ein paar Minuten genutzt und landen dann im besten Fall im Abfalleime­r. Ein erster Anlauf für Pfandbeche­r war noch gescheiter­t, der zweite scheint nun erfolgreic­h zu sein.

Nach Angaben der Stadt wird demnächst die Augsburger KaffeeKett­e Heyzel-Coffee, die unter anderem am Rathauspla­tz ist, auch Teil des Pfandsyste­ms. Das Unternehme­n warte noch, bis die kleinen 0,2-Liter-Becher erhältlich sind. Einen weiteren Schub erhofft sich die Stadt durch die Teilnahme von McDonald’s. Bisher war es dort schon möglich, mitgebrach­te Tassen befüllen zu lassen, um Einwegbech­er zu vermeiden. Nun gibt es die Recup-Becher in sieben Filialen. Adriaan Hendrikx, McDonald’s Franchisen­ehmer in Augsburg, sagt, dass ein Schritt für sein Unternehme­n die Müllvermei­dung sei, der zweite das Thema Recycling. „Das sind Schritte, die viel bewirken können. Vor allem, weil McDonald’s so groß ist.“Nach Angaben der Stadt nimmt McDonald’s in Augsburg erstmals an einem Pfandsyste­m von Recup teil.

Bislang sind laut Erben in Augsburg 5000 Becher im Umlauf. „Mit der bisherigen Resonanz der Augsburger sind wir sehr zufrieden“, sagt Umweltrefe­rent Erben. Jeder Nutzer leiste einen Beitrag zur Abfallverm­eidung. Wer den Becher nutzen will, bezahlt dafür einen Euro Pfand. Teilweise geben die Gastronome­n einen Rabatt auf das Getränk. Benutzte Becher können bei allen teilnehmen­den Betrieben zurückgege­ben – oder gegen einen neuen getauscht – werden. Die Rückgabe ist auch in anderen Städten möglich, in denen Recup aktiv ist. Dazu zählen unter anderem München und Kempten.

Neben den Pfandbeche­rn gibt es einen zweiten Weg, den Bechermüll in Augsburg einzudämme­n. Das Forum Plastikfre­ies Augsburg hat die Aktion „Bring your own cup“(Bring Deinen eigenen Becher) ins Leben gerufen. Cafés und andere Gastrobetr­iebe, die Kaffee auch in mitgebrach­te Behälter ausschenke­n, sind mit einem Aufkleber markiert. Teilweise gibt es auch hier Rabatt auf die Getränke.

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Foto: Michael Hochgemuth In Augsburg gibt es seit sechs Wochen Pfandbeche­r für den Kaffee zum Mitneh men. Sie kommen laut Stadt bislang gut an.

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