Auch McDonald’s setzt auf Pfandbecher
Seit sechs Wochen wird in Augsburg der Kaffee zum Mitnehmen auch in wiederverwendbaren Bechern ausgeschenkt. Die erste Bilanz fällt positiv aus – und die Zahl der Teilnehmer steigt
Es war ein langer Weg, doch die Augsburger Pfand-Kaffeebecher scheinen anzukommen: Sechs Wochen nach dem Start des Recup-Systems zieht Umweltreferent Reiner Erben eine positive erste Bilanz. Nachdem es zunächst rund 50 Ausgabestellen gab, ist deren Zahl inzwischen auf 67 gestiegen. Mehrere Gastronomiebetriebe bieten inzwischen ihre Getränke zum Mitnehmen in den Pfandbechern an.
Seit Jahren dreht sich die Diskussion um eine gewaltige Zahl: Rund 27000 Getränkebecher landen laut einer Schätzung alleine in Augsburg jeden Tag im Müll. Sie werden ein paar Minuten genutzt und landen dann im besten Fall im Abfalleimer. Ein erster Anlauf für Pfandbecher war noch gescheitert, der zweite scheint nun erfolgreich zu sein.
Nach Angaben der Stadt wird demnächst die Augsburger KaffeeKette Heyzel-Coffee, die unter anderem am Rathausplatz ist, auch Teil des Pfandsystems. Das Unternehmen warte noch, bis die kleinen 0,2-Liter-Becher erhältlich sind. Einen weiteren Schub erhofft sich die Stadt durch die Teilnahme von McDonald’s. Bisher war es dort schon möglich, mitgebrachte Tassen befüllen zu lassen, um Einwegbecher zu vermeiden. Nun gibt es die Recup-Becher in sieben Filialen. Adriaan Hendrikx, McDonald’s Franchisenehmer in Augsburg, sagt, dass ein Schritt für sein Unternehmen die Müllvermeidung sei, der zweite das Thema Recycling. „Das sind Schritte, die viel bewirken können. Vor allem, weil McDonald’s so groß ist.“Nach Angaben der Stadt nimmt McDonald’s in Augsburg erstmals an einem Pfandsystem von Recup teil.
Bislang sind laut Erben in Augsburg 5000 Becher im Umlauf. „Mit der bisherigen Resonanz der Augsburger sind wir sehr zufrieden“, sagt Umweltreferent Erben. Jeder Nutzer leiste einen Beitrag zur Abfallvermeidung. Wer den Becher nutzen will, bezahlt dafür einen Euro Pfand. Teilweise geben die Gastronomen einen Rabatt auf das Getränk. Benutzte Becher können bei allen teilnehmenden Betrieben zurückgegeben – oder gegen einen neuen getauscht – werden. Die Rückgabe ist auch in anderen Städten möglich, in denen Recup aktiv ist. Dazu zählen unter anderem München und Kempten.
Neben den Pfandbechern gibt es einen zweiten Weg, den Bechermüll in Augsburg einzudämmen. Das Forum Plastikfreies Augsburg hat die Aktion „Bring your own cup“(Bring Deinen eigenen Becher) ins Leben gerufen. Cafés und andere Gastrobetriebe, die Kaffee auch in mitgebrachte Behälter ausschenken, sind mit einem Aufkleber markiert. Teilweise gibt es auch hier Rabatt auf die Getränke.